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Klaas Knot: Vor Zinssenkung muss Lohnwachstum nachlassen

Niederländischer Notenbankchef: Aussicht auf 2 Prozent Inflation im Jahr 2025
Michael Neubauer
KNOT, Klaas
KNOT, Klaas
© EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten ihres Ratsmitglieds Klaas Knot erst Beweise für ein verlangsamtes Lohnwachstum in der Währungsunion sehen, bevor sie ihre Zinsen senken kann. "Wir haben jetzt die glaubwürdige Aussicht, dass die Inflation im Jahr 2025 auf 2 Prozent zurückkehren wird", sagte der niederländische Notenbankchef am Sonntag dem Fernsehsender Buitenhof.

"Der einzige Teil, der noch fehlt, ist die Überzeugung, dass sich das Lohnwachstum an die niedrigere Inflation anpassen wird", sagte Knot. Sobald dieses Puzzleteil an seinem Platz angekommen sei, "können wir die Zinssätze ein wenig senken".

Auf ihrer geldpolitischen Sitzung am Donnerstag in Frankfurt hatte die EZB wie schon im Oktober und im Dezember ihren Leitzins nicht verändert. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde beließen den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Liquidität parken, bei 4,00 Prozent, den Leitzins bei 4,50 Prozent. Einen klaren Hinweis darauf, wann die erste Zinssenkung anstehen könnte, vermied Lagarde.

Zuletzt lag die Inflation im Dezember in der Euro-Zone bei 2,9 Prozent. Die EZB strebt 2,0 Prozent als optimalen Wert für die 20-Länder-Gemeinschaft an. Sie befürchtet, dass viele Unternehmen die gestiegenen Personalkosten infolge kräftigerer Lohnerhöhungen an ihre Kunden weiterreichen. Das könnte die Inflation noch länger hochhalten. (apa)

https://www.ecb.europa.eu/ecb/html/index.de.html