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Kleines Netz, große Wirkung

Seit wenigen Wochen ist der Showcase Campus Microgrid von Siemens Österreich auf dem Firmenareal in Wien Floridsdorf in Betrieb. Ziele sind die Reduktion des CO2-Ausstoßes um bis zu 100 Tonnen pro Jahr und ein nachhaltiges Energiemanagement.
Amelie Miller
Siemens Campus Microgrid
Siemens Campus Microgrid
© Siemens

Microgrids sind intelligente „Bereichsnetze“, die es ermöglichen, die stets steigenden Herausforderungen bei der sicheren und zuverlässigen Bereitstellung elektrischer Energie zu meistern. Parallel dazu ist es möglich, den Energiehaushalt bei gleichzeitiger Reduktion des CO2-Footprints zu optimieren. Ein erhöhter lokaler Energiebedarf – beispielsweise hervorgerufen durch E-Mobilität – und die dadurch verbundenen Lastspitzen lassen sich mit solchen Mini-Netzen managen. Microgrids verringern die Notwendigkeit den Netzanschluss auszubauen, reduzieren den Energiebezug und bieten außerdem eine verbesserte Versorgungssicherheit bei Blackouts. Microgrids können sowohl netzgebunden als auch netzunabhängig betrieben werden. Der konkrete Showcase in Wien demonstriert das Verhalten und den Nutzen von Microgrid Lösungen im Realbetrieb – und lässt dank umfassender Datensammlung und -analyse an Lösungen der Zukunft forschen.

Das Projekt verbindet die Komponenten Photovoltaik, Batteriespeicher, Microgrid-Controller, Laststeuerung und optimierte Ladelösungen für Elektromobilität. Gemeinsam bilden diese ein intelligentes System zur Optimierung des Energie- und Wärmebezugsmanagements des Unternehmensareals. Zusätzlich wird das Siemens Gebäudemanagementsystem Desigo in das Microgrid eingebunden, sodass zum Beispiel bei Lastspitzen die Wärmebereitstellung im Hauptgebäude angepasst werden kann, um den Leistungsbezug des Objekts zu optimieren. Durch die eingebundenen, insgesamt 1.600 Quadratmeter umfassenden Photovoltaikanlagen können rund 100 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Der Showcase zeigt auch, wie intelligente Komponenten zur Laststeuerung im Microgrid dazu beitragen können, Elektromobilität und Photovoltaikerzeugung in das bestehende Campusnetz zu integrieren, ohne einen zusätzlichen Netzausbaubedarf hervorzurufen. Dabei wird ein großer Teil der Ladestellen gemessen und gesteuert. Dies ist notwendig, um ein entsprechendes Lastspitzenmanagement zu ermöglichen. Gleichzeitig werden Informationen zum Ladeverhalten der Fahrzeuge gewonnen.

Eine weitere Besonderheit des Projekts ist die Pilotinstallation für die Kommunikation zwischen den Microgrid Assets. Diese erfolgt über ein A1 Mobile Campus Network. Für die Microgrid Kommunikation wird ein privates Mobilfunknetz auf Basis von Nokia-Technologie mit lizenzierten Frequenzbändern eingesetzt, was exklusive Ressourcen und störungsfreie Kommunikation ermöglicht. Damit können die Informationen zwischen den Controllern und den Messstellen beziehungsweise Ladepunkten sicher und mit garantierter Datenrate sowie niedriger Verzögerung ausgetauscht werden. In Zusammenarbeit mit den Partnern A1 und Nokia wird gezeigt, wie zukünftig Microgrids die Vorteile der kabellosen 5G-Technologien nutzen damit höchste Sicherheitsanforderungen und kurze Übertragungszeiten realisiert werden können.