Österreichs Landeshauptstädte sind zum überwiegenden Teil Mieterstädte. Dies entspricht im übrigen der Situation in allen größeren Städten von Hamburg über Paris bis New York. Rund zwei Drittel (69 %) aller Haushalte in den Landeshauptstädten mieten: 31 Prozent bei einem gewerblichen Vermieter, 23 Prozent bei einer gemeinnützigen Bauvereinigung und 16 Prozent bei einem kommunalen Wohnungsanbieter. Dies steht im Gegensatz zum restlichen Österreich, wo der Mieteranteil bei nur rund einem Viertel (26 %) liegt. Mietanstiege betreffen daher insbesondere Haushalte in Städten.
Eine aktuelle Detailauswertung von Daten aus dem Microzensus durch den Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen zeigt die wachsende Differenz bei den Mietkosten deutlich: Die Preise in den fünf größten Landeshauptstädten – Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck - sind deutlich stärker gestiegen als jene in Kleinstädten und am Land. Während die Mieten in Österreich in den letzten 10 Jahren (2009-2019) um 35,8 Prozent gestiegen sind, stiegen sie in den fünf größten österreichischen Städten um 39 Prozent.
Dieser Anstieg lässt sich in erster Linie durch höhere Mieten im gewerblichen Sektor erklären. Überdurchschnittlich stark gestiegen sind die gewerblichen Mieten zwischen 2009 und 2019 in Wien (+52 %), Linz (+48 %) und Innsbruck (+47 %).
Ganz besonders betroffen von hohen Wohnkosten sind neu geformte Haushalte und Haushalte im Neubau, so Verbandsobmann-Stellvertreter Herwig Pernsteiner.
Ein wichtiger Indikator dabei sind die Mietverträge: Insbesondere im gewerblichen Mietsektor zeigen sich deutlich ausgeprägte Unterschiede in den Wohnkosten nach Mietvertragsdauer und nach Gebäudealter.
Gerade die befristeten neu abgeschlossene Mietverträge wirken sich deutlich preissteigernd aus – und genau das trifft die jungen Menschen und die Familien, so Pernsteiner.