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Kooperation auf der Baustelle

Allianzverträge werden als Gamechanger für eine erfolgreichere Baustellenabwicklung gehandelt. Drei Profis diskutierten beim Round Table über Erfahrungen, warum nicht jedes Projekt dafür geeignet ist und warum es kompetente Bauherren braucht.
Amelie Miller
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© REMG/Michael Hetzmannseder
„Vor Jahrzehnten haben sich in Australien und im gesamten angloamerikanischen Raum die Baubeteiligten alternative Vertragsmodelle überlegt. Jetzt ist diese Entwicklung endlich im europäischen Raum angekommen. Wir sehen die ersten Pilotprojekte zu hochrangigen Infrastrukturprojekten im Kraftwerksbau und im Verkehrswegebau. Anhand dieser Erfahrungswerte gilt es jetzt, die Modelle nachzuschärfen, stellenweise zu verbessern, weiterzuentwickeln und an die österreichische Baupraxis anzupassen.“
—Rechtsanwalt Stephan Heid von Heid & Partner

Dabei verweist Heid auf ein aktuelles Merkblatt der österreichischen Bauvereinigung mit dem Titel „Alternative Vertragsmodelle“. 

„Es zeigt die stufenweise Modellierung unterschiedlicher Vergabe- und Vertragsmodelle, vom klassischen ÖNORM-Vertrag bis hin zum Allianzvertrag. Man kann heute noch nicht häufig sagen, das ist ein reiner Allianzvertrag, es gibt auch Mischformen.“
—Stephan Heid
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Foto: REMG/Michael Hetzmannseder

Harmonisierung der Ziele

„Es ist jedoch nicht unbedingt die beste Variante, weil ein wesentlicher Punkt, also die Harmonisierung der Ziele, fehlt. Die Abwicklung des Einheitspreisvertrags zeigt, dass das Gelingen eines Projekts von beiden Vertragspartnern unterschiedlich gesehen werden kann.“
—Wolfgang Pacher, Geschäftsführer von Swietelsky Tunnelbau

Bezeichnet der Auftragnehmer das Projekt als gelungen, heißt das nicht, dass es der Auftraggeber auch so sieht und umgekehrt. Dies führt zu unbefriedigenden Situationen für beide Vertragspartner, so Pacher weiter. 

„Der Allianzvertrag könnte da einen Ausweg bieten.“
—Wolfgang Pacher 
„Wir haben im Sommer mit Strabag und Porr gemeinsam die Errichtung des Bauteils ‚House of Science and Engineering‘ der FH Campus Wien mit einem Allianzvertrag abgeschlossen. Beim Ausschreibungsverfahren ‚House of Health‘ waren wir im Vergabeprozess dabei, sind aber nicht zum Zug gekommen. Beim Allianzvertrag ist der Auftraggeber stärker gefordert, er muss viel Know-how und Erfahrung mitbringen.“
—Klaus Trefoniuk, Geschäftszweigleiter/Prokurist von Life Cycle Solutions, Apleona FMS

Damit wird auch klar, dass ein Allianzmodell nicht für jeden Auftraggeber passt.

Lesen Sie mehr zum Round Table Kooperation auf der Baustelle in der Ausgabe 05/2022 des ImmoFokus - jetzt auch digitial.