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Kriselnde Adler Group wertet Immobilien um eine Milliarde Euro ab

Gruppe hält noch gut 26.000 Wohnungen
Patrick Baldia
Adler Group
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© AdobeStock | Die Adler Group verfügt nach eigenen Angaben noch über knapp 26.000 Wohnungen und will sich im Rahmen ihres Umbaus künftig vor allem auf Immobilien in Berlin konzentrieren

Der angeschlagene Immobilien-Investor Adler Group hat im ersten Halbjahr den Wert seines Portfolios um rund eine Milliarde Euro herunterschreiben müssen und rutscht damit tief in die roten Zahlen. Die vorgenommenen Abwertungen führten zu einer Bewertung des gesamten Portfolios von 6,4 (Jahresende 2022: 7,4) Mrd. Euro, teilte Adler mit Sitz in Luxemburg am Dienstag mit. Von Jänner bis Juni fiel damit unter dem Strich ein Minus von rund 1 Milliarde Euro an.

Vor Jahresfrist belief sich der Verlust noch auf rund 604 Mio. Euro. Durch den Verkauf von Wohnungspaketen schrumpfte der operative Ertrag (FFO 1) im Halbjahr auf 8 (Vorjahr: 50) Mio. Euro.

Die Adler Group verfügt nach eigenen Angaben noch über knapp 26.000 Wohnungen und will sich im Rahmen ihres Umbaus künftig vor allem auf Immobilien in Berlin konzentrieren. Dazu muss Adler weitere Wohnungen verkaufen. Das fällt momentan aber schwer - denn "die Transaktionsmärkte sind nach wie vor ausgetrocknet", erklärte das Management. Den Ausblick für 2023 bestätigte der Vorstand und erwartet weiter Nettomieterträge in der Größenordnung von 207 bis 219 Mio. Euro. Zum Ende des Halbjahres verfügte die Adler Group noch über liquide Mittel in einer Höhe von 231 Mio. Euro.

Die Adler Group steht seit Jahren unter Druck. Das vergangene Jahr hatte der Konzern erneut mit einem Milliarden-Verlust abgeschlossen. Wirtschaftsprüfer der KPMG hatten unter anderem für den Jahresabschluss 2021 das Testat verweigert. Im Juni durchsuchten Ermittler Büros der deutschen Tochter Adler Real Estate wegen des Verdachts der Falschbilanzierung, der Marktmanipulation und der Untreue. Ein Sprecher der Konzernmutter Adler Group hatte damals erklärt, das Unternehmen kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Immerhin erhält die Adler Group nun von ihrer Tochter BCP eine vorzeitige Rückzahlung eines konzerninternen Darlehens in Höhe eines Teilbetrags von 75 Mio. Euro, wie sie weiter mitteilte. (apa)