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Kritik an höchstem Wohnturm Wiens

Mit rund 150 Metern Höhe soll das private Projekt "Danube Flats" das höchste Wohnhochhaus Österreichs werden. Die Kritik am Vorgehen reißt aber nicht ab. So wurde die Ladung zur Bauverhandlung am 18. November ausgehängt.
Angelika Fleischl

Mit rund 150 Metern Höhe soll das private Projekt "Danube Flats" das höchste Wohnhochhaus Österreichs werden. In einer der Toplagen Wiens, im Uferbereich der Neuen Donau und an der Reichsbrücke gelegen, sollen im Wohnturm und einem Terrassenhaus rund 520 Wohnungen geschaffen werden. Die Betreiber hoffen auf einen Baustart Mitte 2017. Die Kritik am Vorgehen reißt aber nicht ab. So wurde die Ladung zur Bauverhandlung am 18. November ausgehängt. Die 320 Projektbeteiligten mit Parteienstellung hatten nur wenige Tage Zeit, um sich darauf vorzubereiten. "Mir ist in 25 Jahren Ziviltechnikertätigkeit kein einziger Fall einer derart kurzen Frist bei Ladungen bekannt geworden", sagte Architekt und Anrainer Christoph Mayrhofer. Der Wohnturm wird auf dem Areal des einstigen Cineplexx-Kinos errichtet. Als die Danube Flats GmbH im August 2011 die Fläche kaufte war dort die Errichtung von Wohnungen untersagt, als Bebauungshöhe waren 26 Meter zugelassen. Die Umwidmung passierte im Juli 2015. Auf Basis der alten Widmung wäre die Verbauung von 27.000 Quadratmeter Nutzfläche (aber keine Wohnungen) möglich gewesen. Die neue Widmung geht von rund 40.000 Quadratmeter aus. Die FPÖ sprach von einer "Anlass- und Gefälligkeitswidmung". Mit der Änderung ging ein städtebaulicher Vertrag zwischen Stadt und Entwicklern einher: Dieser verpflichtet die Danube Flats, einen Beitrag zur Erweiterung einer Schule (3,86 Millionen Euro) und weitere Maßnahmen zu erbringen.