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Kurz & Bündig: Investment & Finance

Investoren aus dem Mittleren Osten haben im Jahr 2014 rund US?Dollar 14,1 Milliarden außerhalb ihrer eigenen Heimatregion investiert, belegt ein aktueller Report von CBRE.
Amelie Miller

Kreditportfoliomarkt

2015: 100 Mrd. Euro

2014 wurden europäische Kreditportfolios mit einem Nennwert in Höhe von 91 Milliarden Euro (Vorjahr: 64 Milliarden Euro) verkauft. PwC rechnet für 2015 mit einem weiteren Anstieg auf 100 Milliarden. Mit einem Nennwert von 49 Milliarden war über die Hälfte der im Jahr 2014 abgeschlossenen Deals im Transaktionsgeschäft auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung zurückzuführen. Mit einem Betrag von knapp unter 20 Milliarden (doppelt so viel wie im Vorjahr) lag das Hypothekengeschäft bei Konsumenten an zweiter Stelle.

Die umfangreichsten Transaktionen erfolgten auf den britischen, irischen und spanischen Märkten, wobei die in diesen Ländern ansässigen Banken für mehr als 75 Prozent des Transaktionsvolumens zuständig waren.

Die jüngsten Analysen von PwC zeigen, dass europäische Banken nach wie vor Kredite in Höhe von 2 Billionen Euro halten, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Während diese Kredite zum größten Teil im normalen Geschäftsverlauf refinanziert werden, bleibt nach wie vor ein großer Pool an Krediten, die letztendlich verkauft werden. Auch bei den aktuellen Transaktionsvolumen ist davon auszugehen, dass der Kreditportfoliomarkt in den kommenden Jahren weiterhin boomen dürfte. Irland, Spanien und das UK werden auch im weiteren Jahresverlauf stark bleiben, auch von erheblichem Wachstum im italienischen, niederländischen und den CEE-Märkten kann man ausgehen.

Auf diese Märkte entfielen weniger als 10 Prozent des Transaktionsvolumens im Jahr 2014. „Wir erwarten, dass sie sich im Jahr 2015 um mehr als das Doppelte auf etwa 20 Milliarden Euro erhöhen werden. Viele große Finanzinvestoren, die alle über erhebliche zugesagte Finanzierungen verfügen, wollen dem erbitterten Wettbewerb in den britischen, irischen und spanischen Märkten entkommen“, so Bernhard Engel, Partner und Leiter des Bereichs Financial Services Deals & M&A bei PwC Österreich.


Investieren in den eigenen Bestand

Modernisierung als Renditetreiber

Die 20 größten deutschen Wohnungsunternehmen investierten im Jahr 2009 im Durchschnitt 15,43 Euro pro Quadratmeter für Instandhaltung und Modernisierung. Im vergangenen Jahr waren es 18,90 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 22 Prozent in fünf Jahren. Scope Ratings rechnet mit einer weiteren Zunahme in den kommenden beiden Jahren auf knapp 20,00 Euro pro Quadratmeter. Der signifikante Anstieg der Renditen für Bestandsinvestitionen ist vor allem auf den steigenden Anteil an Modernisierungs- im Vergleich zu Instandhaltungsmaßnahmen zurückzuführen: Während von den Investitionen in den Bestand der 20 größten deutschen Wohnungsunternehmen 2009 zwei Drittel auf Instandhaltungs- und ein Drittel auf Modernisierungsmaßnahmen entfielen, liegt dieses Verhältnis 2014 bei 55 zu 45 Prozent.

Zum Hintergrund: Wohnungseigentümer können in Deutschland 11 Prozent der Modernisierungsinvestitionen auf die jährliche Miete umlegen. Es gibt auch keine Kappungsgrenze für Mietsteigerungen aufgrund Modernisierung. Modernisierungsinvestitionen erhöhen damit nachhaltig die Ertragskraft von Wohnungsunternehmen. Für Instandhaltungsaufwendungen gilt dies hingegen nicht. Sie können nicht auf den Mieter umgelegt, sondern müssen vom Eigentümer getragen werden. Daher gilt: Je höher der Anteil der Modernisierungs- im Vergleich zu Instandhaltungsmaßnahmen, desto höher die Rendite auf Investitionen in den eigenen Bestand.


Europa bleibt bevorzugter Markt für Investoren aus dem Mittleren Osten

Gesamtes Investitionsvolumen 14,1 Milliarden Dollar

„Investoren aus dem Mittleren Osten haben im Jahr 2014 rund US?Dollar 14,1 Milliarden außerhalb ihrer eigenen Heimatregion investiert, belegt ein aktueller Report von CBRE. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um etwa 13 Prozent (2013: US?Dollar 16,3 Milliarden), dennoch war der Mittlere Osten im Jahr 2014 die drittgrößte Herkunftsregion von ausländischem Kapital, nach Asien mit US-Dollar 28 Milliarden und Nordamerika mit dem höchsten Investitionsvolumen in der Höhe von US-Dollar 66 Milliarden.

Europa bleibt der bevorzugte Markt. Mit US-Dollar 10,2 Milliarden entfiel der größte Anteil der Investitionen aus dem Mittleren Osten auf den Gewerbeimmobilienmarkt in Europa. London stand mit einem investierten Volumen von rund US-Dollar 4,4 Milliarden an erster Stelle, obwohl hier ein Rückgang des Anteils am Gesamtvolumen von 45 Prozent (2013) auf 32 Prozent (2014) verzeichnet wurde. Dahinter folgten Paris mit US-Dollar 2,2 Milliarden (+ 16 Prozent gegenüber 2013) und New York mit US-Dollar 1,3 Milliarden (+ 10 Prozent gegenüber 2013). Der Großteil des investierten Kapitals aus dem Mittleren Osten entfiel mit rund US?Dollar 7,3 Milliarden auf Büroimmobilien.

Dahinter folgten Hotelimmobilien mit einem Volumen von etwa US?Dollar 2,3 Milliarden, Handelsimmobilien mit US-Dollar 1,7 Milliarden sowie Wohnimmobilien mit rund US-Dollar 1,0 Milliarde. Industrieimmobilien lagen mit US?Dollar 573 Millionen auf dem fünften Platz.

„Auch bei den Investoren aus dem Mittleren Osten ist ein deutlicher Trend hin zu mehr Diversifikation im Anlageportfolio erkennbar“, sagt Georg Fichtinger, Head of Capital Markets bei CBRE Österreich. „Natürlich spielen Büroimmobilien traditionell die stärkste Rolle bei den Investments, doch zeigen insbesondere die starken Zahlen für Hotelimmobilien, dass alternative Anlageklassen in Zukunft immer mehr in den Fokus der Investoren rücken werden


Immobiliendienstleistungen

Neues Schwergewicht

DTZ kauft Cushman & Wakefield und gibt die eigene Marke auf. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen Cushman & Wakefield operieren und mit über 43.000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 5,5 Milliarden Dollar kommen. Brett White wird die Position des Chairman und des Chief Executive Officer des kombinierten Unternehmens einnehmen.

Carlo Barel di Sant’Albano wird für den Nahen und Mittleren Osten und Afrika (EMEA) die oberste globale Führungsrolle übernehmen. John Santora wird Chief Operating Officer und Chief Integration Officer und Tod Lickerman wird die Rolle des Präsidenten des globalen Unternehmens übernehmen. Cushman ist der größte nicht börsennotierte Makler für Gewerbeimmobilien und wird in der Transaktion mit 2,04 Milliarden Dollar bewertet. Im Rahmen der Transaktion verkauft EXOR SpA, die Holdinggesellschaft der italienischen Agnelli-Familie, ihren Anteil von 75 Prozent an Cushman an den Finanzinvestor TPG Capital von David Bonderman. EXOR fließen dabei Nettoerlöse von 1,28 Milliarden Dollar zu.

Cushman wird mit DTZ zusammengeführt, einer Gesellschaft, die TPG Ende letzten Jahres gekauft hat. Im Januar hat DTZ die Akquisition des US-Maklers Cassidy Turley abgeschlossen und kam damit auf einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden Dollar. Aus dem Zusammenschluss entsteht ein globaler Konkurrent für CBRE Group Inc. und Jones Lang LaSalle Inc., die Nummern eins beziehungsweise zwei der Immobiliendienstleister. Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen sein.