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Lars Feld tritt IHS-Chefstelle nicht an

In einem Mail an Journalisten, aus dem die Online-Ausgaben mehrerer Zeitungen zitieren, ortete Feld am IHS "gewisse Notwendigkeiten zur Umstrukturierung". "Insgesamt", so Lars Feld, "wäre der Wechsel nach Wien also nicht ohne Risiken."
Michael Neubauer
Michael Neubauer
FELD, Lars
FELD, Lars
© Sachverständigenrat

Das Institut müsse vor allem im finanzwissenschaftlichen Bereich, dem Kernbereich von Felds Forschungsinteressen, deutlich gestärkt werden. Dies würde erhebliche Anstrengungen erfordern, "nicht ohne Querelen ablaufen und zu Belastungen führen." Außerdem wird die Änderung der Grundfinanzierung durch die Österreichische Nationalbank (OeNB) angeführt.

Eine Rolle habe auch gespielt, dass die Institute in Österreich stärker von ihren Geldgebern abhängen seien als jene in Deutschland, wo eine unabhängige Gesellschaft wie die Leibniz-Gemeinschaft die Mittel vergibt. Das erfordere "kontinuierliche, im Umfang stärkere Anstrengungen der Leitungen der Institute, ihre Unabhängigkeit zu sichern", insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit. "Insgesamt", so Feld, "wäre der Wechsel nach Wien also nicht ohne Risiken."

Die IHS-Chefstelle ist seit dem Wechsel Kochers als Arbeitsminister in die Regierung vor rund einem Jahr vakant. Der Posten soll nun nicht neu ausgeschrieben werden, hieß es aus dem IHS zur APA. Fischler habe bereits Gespräche mit dem deutschen Wirtschaftswissenschafter Wolff begonnen. Er leitet das Bruegel-Instituts in Brüssel und war neben Feld und dem Soziologen Frank Kalter im ungereihten Dreiervorschlag für die IHS-Leitung vertreten.

IHS-Präsident Franz Fischler hat am Sonntag bestätigt, dass die Verhandlungen mit dem deutschen Professor beendet sind. „Nun werden Verhandlungen mit Guntram Wolff dem Direktor des Bruegel-Instituts in Brüssel, aufgenommen.“ Die Kritik 

Das IHS betonte, dass die Grundfinanzierung des IHS mit dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) und der OeNB voriges Jahr neu verhandelt und für das Jahr 2022 „erfolgreich abgeschlossen“ worden sei. „Die von Herrn Prof. Feld genannten Gründe, die zu seiner Absage geführt haben, können daher vom Präsidenten des IHS, Franz Fischler, nicht wirklich nachvollzogen werden.“