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Lebensmitteleinzelhandel im Fokus der Investoren

Aus einer aktuellen Studie von JLL und Union Investment zum Thema "The European Grocery Real Estate Market" geht hervor, dass der Markt für Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels sich nach einem Investitionsvolumen von 6,7 Milliarden Euro im Jahr 2020 wohl auch 2021 positiv entwickeln wird.
Amelie Miller
Lebensmitteleinzelhandel
Lebensmitteleinzelhandel
© Pixabay

Wie die Studie verdeutlicht, gab es in Europa zuletzt eine Unterallokation bei derartigen Objekten: Im Zeitraum 2014 bis 2020 entfiel auf das Lebensmittelsegment im Schnitt lediglich 10 Prozent des gesamten Investitionsvolumens in Einzelhandelsimmobilien. Dem gegenüber erzielte der Lebensmittelbereich 2020 in der EU (27 Länder) 37 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes. 

Die solide Entwicklung des Lebensmittelhandels während der Pandemie hat zu einer anhaltenden Kompression der Nettoanfangsrenditen für hochwertige Bestandsobjekte in den europäischen Schlüsselmärkten geführt – ein Beleg für das gestiegene Anlegerinteresse. 

Mike Bellhouse, Director, Leiter Retail Investment, International Capital Markets bei JLL erklärt: Immobilien des europäischen Lebensmittelhandels erweisen sich am Markt für Einzelhandelsinvestitionen als sicherer Teilsektor für defensive Anlagestrategien. Bezogen auf die Preisentwicklung gehört er schon seit langem zu den stabilsten Assetklassen im Bereich der europäischen Gewerbeimmobilien. Trotz der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Drucks, der vom Online-Handel ausgeht, bleiben Lebensmittelmärkte in guter Lage ein unverzichtbarer Bestandteil der Versorgungskette. Immobilien des europäischen Lebensmittelhandels werden somit auch weiterhin für Investoren interessant sein, die nach längerfristigen, vergleichsweise sicheren Einnahmen suchen.

Henrike Waldburg, Leiterin Investment Management Retail bei Union Investment kommentiert: Trotz des boomenden Online-Geschäfts sind die Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels auch künftig für den Vertriebsprozess unentbehrlich, zumal sie sowohl den stationären Handel als auch den Online-Handel unterstützen. Während viele Lebensmitteleinzelhändler zuletzt verstärkt in Online-Kanäle und -Infrastruktur investiert haben, verlangen die wachsenden Städte nach mehr stationären Geschäften, die die Verlagerung der Einzelhandelsausgaben kompensieren dürften.