Bekanntlich wurde über das Vermögen der Leiner & kika Möbelhandels GmbH am 14.11.2024 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Wie der KSV1870 erfahren hat, wurde heute der bei Insolvenzeröffnung vorgelegte Sanierungsplanantrag zurückgezogen.
Bereits bei Insolvenzeröffnung hat das Schuldnerunternehmen kommuniziert, dass die Finanzierung der angebotenen Sanierungsplanquote von 20% zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans nur durch Einstieg eines Investors erfolgen kann, jedoch ist dies nicht gelungen. Die Sanierungsbestrebungen sind daher nunmehr als gescheitert zu qualifizieren.
„Aufgrund der Zurückziehung des Sanierungsplanantrages wird das Insolvenzverfahren nunmehr vom Landesgericht St. Pölten in ein Konkursverfahren umzuwandeln und die Sanierungsplantagsatzung abzuberaumen sein“, erklärt Mag. Jürgen Gebauer, Leiter Unternehmensinsolvenz Wien/NÖ/Bgld. vom Kreditschutzverband von 1870 die verfahrensrechtlichen Folgewirkungen.
„Die Leiner & Kika Möbelhandels GmbH wird nunmehr konkursmäßig abzuwickeln sein. Das bedeutet, dass am Ende eines strukturierten Verwertungsprozesses die noch bestehenden 17 Filialen zu schließen sein werden und somit auch 1.350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ihren Job verlieren“, ergänzt Jürgen Gebauer.
Aufgrund des Scheiterns der Sanierungsbestrebungen werden sich aus heutiger Sicht sowohl das Ausmaß der Verbindlichkeiten als auch die Anzahl der betroffenen Gläubiger erhöhen. Bereits bei der Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung hat das Schuldnerunternehmen von im Liquidationsfall jedenfalls zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten in der Höhe von rd. EUR 139 Mio. gesprochen.