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LH-Konferenz - Mattle drängt auf Wohnkredit-Erleichterungen

Verordnung soll angepasst werden
Amelie Miller
Finanzierung
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© Andrey Popov/Fotolia

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) hat im Vorfeld der am Freitag stattfindenden Landeshauptleutekonferenz in Wien auf Erleichterungen bei der Wohnkreditvergabe gepocht. Eine neue Vorgabe sieht ja vor, dass mindestens 20 Prozent Eigenmittel eingebracht und maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens für die Tilgung aufgewendet werden dürfen. Mattle kritisierte in der "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstagsausgabe), dass dies besonders junge Menschen vor Probleme stelle.

"Der Druck gegenüber der Finanzmarktaufsicht (FMA, Anm.) muss erhöht werden. Denn ich will, dass Tirol ein Land der Eigentümer ist, nicht der Mietabhängigkeit", sagte Mattle. Er wolle - wie bereits bei der Landesfinanzreferentenkonferenz beschlossen - dass Zuschüsse und Darlehen im Rahmen der Wohnbauförderung als Eigenmittel anerkannt werden. Zuletzt hatte er auch ein "Eigenmittelersatzdarlehen" des Landes ins Spiel gebracht.

Man dürfe dem "auffällig zur Schau gestellten Einsatz" des Landeshauptmannes "keine Sekunde auf den Leim gehen" warnten indes die Tiroler Grünen. "Das Grundübel in Tirol sind nicht die Vergaberichtlinien, sondern die exorbitant hohen Eigentumspreise und niedrige Löhne", erklärte Wohnungssprecherin LAbg. Zeliha Arslan in einer Aussendung. Mattle führe die "allseits bekannte Ablenkungsdebatte gegen das 'böse Wien'" anstatt sich in Tirol ernsthaft für leistbaren Wohnraum einzusetzen. Ansagen bezüglich Baulandmobilisierung, Investitionen in "Betongold" und Vorrang für gemeinnützigen Wohnraum bleibe er indes säumig, so Arslan weiter.

Die "neu eingebauten Hürden der FMA" seien "sicher nicht leichtfertig getroffen worden, sondern eine Folge der Preisspirale und des damit zusammenhängenden zunehmenden Systemrisikos", hielt Arslan mit Verweis auf die Wohnpreis-Steigerungen seit der Finanzkrise 2008/2009 fest. Während die Einkommen in Österreich seitdem um rund 30 Prozent real gestiegen seien, hätten sich die Preise von Wohnimmobilien verdoppelt.

Andere Töne kamen indes von Seiten der Tiroler Freiheitlichen, die Unterstützung für Mattles Forderung nach einer Lockerung der verschärften Finanzierungsregelungen zur Schaffung von Wohnungseigentum signalisierten. Die Jugend brauche "Chancen und Perspektiven", argumentierte Landespartei- und Klubobmann Markus Abwerzger in einer Aussendung. Die derzeitigen Vorgaben der FMA bezeichnete er als "realitätsfern". Die Wohlhabenden würden sich Wohnungen kaufen, um sie zu vermieten, die breite Masse sei von ihnen abhängig, so seine Kritik. (apa)