Das sei der niedrigste Stand seit zehn Jahren. Dieser Trend könnte sich weiter fortsetzen, so die PwC-Prognose.
"Tendenzen zur Deglobalisierung lassen sich bereits beobachten", sagt PwC-Partner André Wortmann. "Zudem besteht die Gefahr, dass sich ein Gegengewicht zu den westlichen Ländern unter chinesischer und russischer Führung bilden könnte. In der Folge könnten westliche Transport- und Logistikfirmen zurückhaltender werden, wenn es um Deals oder Investitionen in China geht."
In einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) und deren globaler Strategieberatung Strategy& heißt es zwar, der Rückgang der Transaktionsaktivitäten mit chinesischer Beteiligung sei sicherlich auch auf die anhaltende Covid-19-Krise in China zurückzuführen. Allerdings wird darin auch von einer "Besorgnis über eine mögliche Ostblockbildung unter chinesischer und russischer Führung" gesprochen.
Basierend auf Interviews mit "Experten und führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik" werde vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges ein beschleunigter Trend zur Deglobalisierung als derzeit wahrscheinlichstes Szenario gesehen. Dieses beruhe auf der Annahme eines lang anhaltenden Krieges, der zu anhaltenden Sanktionen gegen Russland, anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und eingeschränkten Handelsaktivitäten führen dürfte.
Unterdessen hat sich PwC zufolge die globale Konzentrationswelle in der Logistik- und Transportwirtschaft nach dem Rekord 2021 im ersten Halbjahr 2022 leicht abgeschwächt. Der Studie zufolge wurden in diesem Sektor weltweit zwischen Jänner und Juni insgesamt 129 Transaktionen im Gesamtwert von knapp 126 Milliarden US-Dollar angekündigt. 2021 waren es PwC zufolge weltweit 322 Transaktionen im Gesamtwert von rund 219 Mrd. Dollar.
Dass sich der Vorjahrestrend entgegen der PwC-Prognose vom Jahresanfang abgekühlt hat, erklären die PwC-Experten vor allem mit den Folgen des Krieges. "Diese Entwicklung ist vor allem der allgemeinen Unsicherheit geschuldet, die durch die russische Invasion in die Ukraine und den daraus resultierenden Folgen wie den explodierenden Energiepreisen, hohen Personalkosten und gestörten Lieferketten verstärkt wurde", sagte PwC-Logistikexperte Ingo Bauer. (apa/dpa)