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Logistikimmobilien

Rund 165 Mio. Euro sind 2018 in Käufe von österreichischen Logistikimmobilien geflossen. Wesentlicher Treiber dieser Aufwärtsentwicklung war auch im abgelaufenen Jahr der Bereich E-Commerce.
Amelie Miller

Rund 165 Milionenl Euro sind 2018 in Käufe von österreichischen Logistikimmobilien geflossen. Damit liegt der Wert in etwa auf Vorjahresniveau. Im Jahr 2014, also vor fünf Jahren, lag der Markt für Logistikimmobilien noch bei knapp 40 Millionen Euro , demnach nicht einmal bei einem Viertel des derzeitigen Umsatzes. Der Logistikimmobilien-Markt wächst, ganz besonders seit 2014. „Wir beobachten seit geraumer Zeit ein deutlich gestiegenes Investoreninteresse bei gleichzeitig überschaubarem Angebot“, fasst Stefan Krejci von RE/MAX Commercial die Entwicklung zusammen. Der Grund, warum der Umsatzrekord aus dem Jahr 2015 mit rund 190 Millionen Euro noch immer besteht, liegt vor allem in der Tatsache, dass aktuell einfach zu wenig Logistikimmobilien in Österreich angeboten werden.

Wesentlicher Treiber dieser Aufwärtsentwicklung war auch im abgelaufenen Jahr der Bereich E-Commerce. So geht der Handelsverband Österreich mittlerweile von einem Umsatzanteil im Distanzhandel (Internet und Katalogverkauf) von mehr als zehn Prozent am österreichischen Einzelhandelsumsatz aus. Das entsprach im Jahr 2018 einem Betrag von acht Milliarden Euro. Die wichtigsten Warengruppen waren Bekleidung, Elektroartikel und Bücher. Mit steigenden Umsätzen steigen auch die Logistikanforderungen und der Bedarf an Logistikimmobilien.

Derzeit wird der österreichische Logistik-Immo-Markt nach wie vor sehr stark von Eigennutzungen geprägt. Aber Entwicklungen im Umfeld von Finanzinvestoren nehmen zu, wie beispielsweise die SEGRO-Projekte in Wien 23 oder der Industrial Campus Vienna East der Deutschen Logistik Holding in Enzersdorf an der Fischa zeigen. Um flexibel zu bleiben, tendiert die Mehrheit der Logistik-Unternehmen aktuell eher in Richtung Miete als in Richtung Eigentum.

Österreich nutzt dabei seine ideale Anbindung am Kreuzungspunkt von drei der wichtigsten europäischen Verkehrskorridore: die Brenner-Achse (Skandinavien-Mittelmeer-Route), die Rhein-Donau-Achse und die Baltisch-Adriatische-Achse. Diese glückliche Fügung sorgt – gepaart mit wirtschaftlicher und sozialer Stabilität, gut ausgebildetem Fachpersonal und entsprechend hohem Logistik-Know-how – dafür, dass Österreich auch 2018 wieder unter den Top 10 Nationen im Logistik-Performance-Index der Weltbank (Rang 8) weltweit aufscheint. 

Der Wiener Markt umfasst aktuell rund 3,2 Millionen Quadratmeter an Logistikflächen, die sich überwiegend im Süden von Wien befinden. Zu den größten derzeit laufenden Entwicklungsprojekten zählen hier weitere Baustufen des Industrial Campus Vienna East oder das Frachtzentrum der DHL in Fischamend. Aktuell verlagert sich der Entwicklungsschwerpunkt in den Norden und Osten von Wien und ins angrenzende Niederösterreich, weil dort die Grundstückspreise günstiger sind als im Süden von Wien.

Die Mieten für Lagerhallen und Logistikflächen bewegen sich – abhängig von Lage und Qualität – zwischen 4,50 und 6 Euro pro Quadratmeter. Bei kleinteiliger Verwertung kann diese Spitzenmiete auch punktuell überschritten werden. Im Vergleich zu 2017 war 2018 eine leichte Steigerung von +2% festzustellen, von der auch 2019 ausgegangen werden kann.