Dass die Logistikmärkte sich trotz der Corona-Pandemie sehr stark entwickelt haben und eher zu den Gewinnern gehören, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Mit dem 2021 erzielten Rekordumsatz von 9 Millionen Quadratmeter (inkl. Eigennutzer) stoßen sie aber in eine neue, bisher nicht gekannte Dimension vor. Damit wird das Vorjahresergebnis um 32 Prozent und der zehnjährige Durchschnitt um stolze 40 Prozent übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Wie außergewöhnlich das Resultat ausfällt, zeigt sich aber vor allem daran, dass sogar die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2018 noch einmal um 22 Prozent getoppt werden konnte. Um ein derartiges Ergebnis zu erzielen, müssen viele Dinge zusammenkommen, die nachfragewirksam werden. Hierzu gehören der weiter boomende E-Commerce, genauso wie die Neuorganisation von Lieferketten aufgrund der Engpässe mit Vorprodukten oder auch Umstrukturierungsprozesse in der Industrie, wie beispielsweise die E-Mobilität. Geholfen hat auch eine deutliche Ausweitung der Neubauaktivitäten, durch die der Angebotsengpass etwas aufgelockert wurde, auch wenn in den meisten Regionen weiterhin zu wenig Flächen vorhanden sind“, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate.
Umsatzplus in allen wichtigen Märkten
Wie breit die Zunahme der Nachfrage aufgestellt ist, wird daran deutlich, dass alle großen Logistik-Hubs ihre Umsätze steigern konnten. Der Flächenumsatz von 3,76 Millionen Euro entspricht einer Zunahme um 56 Prozent. Auch dies stellt ein neues Allzeithoch dar; noch nie zuvor wurde die 3-Millionen-Quadratmeter-Marke übersprungen. Insgesamt stellen vier Märkte (Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig) neue Bestmarken auf. An die Spitze gesetzt hat sich Frankfurt, wo der Vorjahreswert mehr als verdoppelt wurde (875.000 Quadratmeter; +108 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg (641.000 Quadratmeter; +31 Prozent), Berlin (609.000 m² (+41 Prozent) und Leipzig (505.000 Quadratmeter; +50 Prozent). Den stärksten Anstieg weist Düsseldorf mit 303.000 Quadratmeter (+109 Prozent) auf. Aber auch in München (347.000 Quadratmeter; +46 Prozent), Köln (334.000 Quadratmeter; +55 Prozent) und Stuttgart (148.000 Quadratmeter; +7 Prozent) legte der Umsatz spürbar zu.