News

Logistikmarkt mit bestem Quartal der letzten zehn Jahre

Nach einem schwachen, vom Lockdown geprägten zweiten Quartal haben die Märkte in Deutschland von Juli bis September wieder Fahrt aufgenommen. Betrachtet man nur das dritte Quartal, wurde mit knapp 2,29 Millionen Quadratmeter sogar das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre registriert.
Amelie Miller
Berlin
Berlin
© AdobeStock/JFL Photography

Wie gut die Märkte vor dem Hintergrund des schwierigen Umfelds insgesamt performt haben, zeigt sich daran, dass der zehnjährige Schnitt um rund 10 % übertroffen wurde. In Anbetracht dieser Zahlen ist festzuhalten, dass die Logistikbranche die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich besser verkraftet als andere Wirtschaftssektoren. Zwar machen sich durchaus negative Folgen gerade bei exportorientierten Unternehmen oder der Automobilindustrie bemerkbar, diese werden aber durch positive Trends vor allem im E-Commerce oder bei Pharmaunternehmen kompensiert, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH

Mieten trotz Corona-Krise tendenziell steigend

Dass sich die Mieten trotz des Lockdowns unbeeindruckt zeigen, wurde bereits im zweiten Quartal sichtbar und bestätigt sich weiter. Im Gegenteil, die hohe Nachfrage, im Einklang mit einem engen Angebot, hat die Top-Mieten in Frankfurt (7,00 €/m²; +3 %) und Leipzig (4,55 €/m²; +1 %) in Q3 sogar ansteigen lassen. Bezogen auf die letzten zwölf Monate haben die Höchstmieten auch in Düsseldorf (6,00 €/m²; +11 %), Köln (5,60 €/m²; +4 %) und im Ruhrgebiet (4,90 €/m²; +4 %) spürbar angezogen. Noch stabil zeigen sie sich dagegen in Berlin (7,20 €/m²), Hamburg (6,30 €/m²), München (7,00 €/m²) und Stuttgart (7,00 €/m²).  

Die Logistikmärkte haben sich vom Schock des Lockdowns erstaunlich schnell erholt und zeigen sich mittlerweile wieder in sehr guter Verfassung. Da parallel dazu die Erholung der Gesamtwirtschaft voranschreitet, spricht alles dafür, dass auch im Schlussquartal ein sehr gutes Ergebnis zu erwarten ist. Vor diesem Hintergrund ist für das Gesamtjahr ein Flächenumsatz deutlich jenseits der 6 Millionen Quadratmeter und weit über dem zehnjährigen Schnitt wahrscheinlich. Da sich bei einer weiterhin hohen Nachfrage keine wirkliche Entspannung der knappen Angebotssituation abzeichnet, stellen außerdem tendenziell steigende Mietpreise in den nächsten Quartalen das wahrscheinlichste Szenario dar, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.