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Luxuslabels zahlen „Liebhaberpreise“

Wien wird für internationale Retailer immer interessanter, diese konzentrieren ihr Interesse auf Top-Standorte mit hoher Frequenz. Dafür zahlen sie auch Liebhaberpreise bis zu 400 Euro pro m² und Monat, so der aktuelle Retailmarktbericht der Wiener Otto Immobilien Gruppe.
Michael Neubauer

Luxuslabels zahlen „Liebhaberpreise“ von mehr als 400 Euro pro m² und Monat für Primelagen

Wien wird für internationale Retailer immer interessanter, diese konzentrieren ihr Interesse allerdings zunehmend auf Top-Standorte mit hoher Frequenz. Dies ist eine Aussage aus dem aktuellen Retailmarktbericht der Wiener Otto Immobilien Gruppe. Ein wichtiger Umsatzträger sei der steigende Online-Handel, der bereits 9 Prozent der gesamten Einzelhandelsausgaben in Österreich ausmacht, wobei der Textil- und Elektronikhandel zu den stärksten Branchen zählen. „Neben den klassischen Online-Shops stellen ,Omnichannel‘-Konzepte, die den stationären Handel mit Online-Vertriebskanälen verbinden, einen neuen Trend dar“, berichtet Sarah Sonnleitner, Expertin für Geschäftsflächen. Für das Mietpreisniveau in den Toplagen der Wiener Innenstadt geht man von einer stabilen Situation aus. Im „Goldenen H“ zwischen Kärntnerstraße, Graben, Kohlmarkt und dem Goldenen Quartier sei die Nachfrage nach wie vor sehr groß. „In Prime-Lagen werden von Luxus-Labels aber bereits `Liebhaber-Preise` von mehr als 400 Euro pro m² und Monat bezahlt, so Alexander Fenzl, Leiter des gewerblichen Maklerteams. In City-Nebenlagen liegen die Preise zwischen 15 und 200 Euro pro m² und Monat, in themenorientieren Lagen der City wie etwa rund um den Rudolfsplatz beobachtet man Mieten bis maximal 30 Euro pro m² und Monat, Tendenz steigend.

Einkaufszentren: Wachstum in Wien stark eingebremst

Seit dem zweiten Halbjahr 2014 kamen im Großraum Wien rund 50.000 m²zusätzliche Flächen auf den Markt, dies betraf u.a. die  Erweiterung des Auhof Centers Bauteil III, die Einkaufsmall Citygate und den ÖBB BahnhofCity auf den Markt. Das Flächenwachstum von Einkaufszentren im Großraum Wien hat sich damit stark eingebremst. „Was die Mieten betrifft, so liegt Wien mit 1.320 Euro pro m² und Jahr (110 Euro pro m² und Monat) in den EKZ-Bestlagen im oberen Mittelfeld, etwa auf Berliner Niveau“, so Alexander Bosak, Leiter der Immobilien Research. Die günstigsten Mieten findet man laut einer Studie von Knight Frank in Madrid (530 Euro pro  m² und Jahr), die teuersten in London (6.785 Euro pro m²und Jahr).

City-Initiativen: von der „Wohnmeile  1010“ bis zur Belebung der Herrengasse

In der Wiener Innenstadt beobachtet man bei Otto Immobilien einige interessante neue Initiativen. So hat sich unter der Marke „Wohnmeile 1010“ ein neues Cluster mit Interior-Design etabliert, das sich vom Schottenring über den Rudolfsplatz bis hin zum Morzinplatz erstreckt. Als „Initiative Herrengasse Plus“ haben sich Anrainer und Liegenschaftseigentümer zusammen getan, um durch eine Begegnungszone und andere architektonische Maßnahmen die Herrengasse zu beleben. Und eine weitere interessante Entwicklung einer City-Nebenlage ist das Grätzel Wipplingerstraße/Hoher Markt und Judenplatz, wo sich neue Gastronomieprojekte etabliert haben.