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Mangelware Wohnraum

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) kommt in seinem Report zu dem Ergebnis, dass in Deutschland viel zu wenig Wohnungen gebaut werden. Um die Metropolen zu entlasten muss die Politik gegensteuern.
Angelika Fleischl

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) kommt in seinem Report zu dem Ergebnis, dass in Deutschland – vor allem in Großstädten – viel zu wenig Wohnungen gebaut werden. In einigen Städten, beispielsweise Köln und Düsseldorf, sind Baugenehmigungen, trotz dem hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt, rückläufig. Um die Metropolen zu entlasten muss die Politik gegensteuern. Nirgends in Deutschland ist der Unterschied zwischen Baubedarf und Bautätigkeit so groß wie in Berlin. Somit ist die Hauptstadt trauriger Spitzenreiter. Wenn weiterhin jährlich 500.000 Flüchtlinge nach Deutschland einwandern, müssen dort in den nächsten Jahren etwa 31.000 Wohnungen errichtet werden. Derzeit wird jedoch nicht einmal ein Drittel gebaut. Aber auch in anderen deutschen Großstädten ist Wohnraum Mangelware. In München benötigt man rund 17.000 neue Wohnungen jährlich, 15.000 in Hamburg und 8.000 in Köln. Laut den Berechnungen sollten bis 2020 insgesamt 380.000 Wohnungen in Deutschland jährlich gebaut werden. 2015 wurden jedoch lediglich 247.000 Wohnungen realisiert. Dabei entfällt auf die Großstädte die Hälfte des Wohnungsbaubedarfs. Selbst wenn die Zuwanderung 2017 enden würde, würde die Bautätigkeit nicht ausreichen. Aufgrund des Zuzugs von Studenten, Rentnern und Erwerbstätigen in die Metropolen, müssten dennoch deutschlandweit jährlich rund 310.000 Wohnungen entstehen. Hier muss die Politik aktiv werden, weitere Bauflächen ausweisen und Genehmigungsverfahren beschleunigen. In den ländlichen Regionen drohen hingegen Leerstände. Hier ist es wichtig, die Zukunftsfähigkeit zu erhöhen um die Großstädte zu entlasten. Ein wichtiger Schritt ist hier die Verbesserung der Infrastruktur.