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MAPIC 2023: Retailer expandieren wieder verstärkt in neue Märkte

Positive Grundstimmung bei Europas größter Messe für Einzelhandelsimmobilien - Großes Interesse an exzellenten Bestandsflächen - Standorte in Wien auch international sehr gefragt
Patrick Baldia
MAPIC
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© S. CHAMPEAUX / IMAGE&CO | Bei der MAPIC 2023, Europas größte Messe für Einzelhandelsimmobilien, trafen sich 4.000 Vertreter der Immobilienwirtschaft und des Einzelhandels in Cannes

Bei Europas größter Messe für Einzelhandelsimmobilien, der MAPIC in Cannes, herrscht heuer trotz des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds wieder eine sehr positive Grundstimmung, wie EHL-Einzelhandelsspezialist Mario Schwaiger konstatiert. „Wir führen an unserem Stand, den wir gemeinsam mit unserem internationalen Netzwerkpartner BNP Paribas Real Estate haben, viele chancenreiche Gespräche. Zahlreiche Retailer nutzen die MAPIC, um Expansionsmöglichkeiten an attraktiven Standorten zu sondieren.“

Bemerkenswert ist bei der heurigen MAPIC, die von rund 4.000 hochrangigen Vertretern der Immobilienwirtschaft und des Einzelhandels besucht wird, die breite Präsenz internationaler Marken aus verschiedenen Branchen wie Luxus, Mode, Beauty, Gastronomie, Sport und Schuhe. Besonders erfreulich ist die Teilnahme vieler Unternehmen aus dem Bereich Fashion & Shoes, die nach einigen schwächeren Jahren die ungebrochene Relevanz dieses Sektors unterstreicht.

Ein Trend, der auf fast allen nationalen Märkten vorherrscht, ist der Fokus auf den Bestand. „Es werden vermehrt absolute A-Lagen gesucht, bei den B-Lagen ist das Interesse hingegen recht eingeschränkt. Daher werden nicht vordringlich Neubauflächen benötigt, sondern das Interesse konzentriert sich auf Bestandsflächen an attraktiven, gut etablierten Standorten. In den Bestlagen ist der Nachfrageüberhang vielleicht sogar größer als je zuvor,“ so Schwaiger. Davon könnten auch benachbarte Lagen und nachgelagerte Qualitätssegmente profitieren, wenn auch in beschränktem Maß: „International agierende Retailer setzen hohe Standards und sind auch nicht gewillt, hier Abstriche zu machen. Gesucht wird nach dem perfect fit, also einem Standort, der alle Anforderungen 100prozentig erfüllt und für den man dann auch bereit ist, hohe Mieten zu zahlen. Bevor starke Handelsmarken Kompromisse eingehen, suchen sie lieber noch ein oder mehrere Jahre länger.“

Auffällig ist, dass sich bei der Messe auch wieder verstärkt zuletzt besonders gebeutelte Branchen wie etwa Textil zurückmelden: „Die Flächennachfrage kommt aus allen Ecken. Dazu gehören neue, stark expansive Bereiche wie etwa Unternehmen aus dem Bereich der E-Mobilität, besonders resistente Segmente wie Luxusgüter, aber auch zuletzt eher defensive Branchen wie Fashion & Schuhe bilden hier keine Ausnahme.“

Aus österreichischer Sicht kann ebenfalls eine positive Zwischenbilanz der MAPIC gezogen werden: „Wien wird so wie vor Corona als absoluter Spitzenstandort betrachtet, der im Rahmen einer europaweiten Präsenz nicht fehlen sollte“, freut sich Schwaiger. „Wir spielen durchaus in einer Liga mit den großen europäischen Metropolen wie Paris, London, Mailand oder Berlin. Besonders spürbar ist das im Luxusbereich und für globale Luxusmarken sind Kohlmarkt oder Graben absolute Top-Adressen.“

Ebenfalls erfreulich: Das Interesse konzentriert sich nicht ausschließlich auf Wien, auch Landeshauptstädte sind für viele internationale Einzelhandelskonzepte durchaus ein Thema: „Der Start in Österreich erfolgt zwar in aller Regel in Wien, aber in vielen Fällen werden weitere Expansionsschritte bereits mitgedacht und frühzeitig Möglichkeiten in den größeren Landeshauptstädten wie Graz und Linz, durchaus aber auch Salzburg und Innsbruck evaluiert“, erklärt Schwaiger.