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MCI-Neubau: Projekt in Innsbruck für ein halbes Jahr auf Eis gelegt

Dornauer prüft alternative Standorte - Vorentwurfsplanung abgeschlossen - "Offene Runde" am Donnerstag im Landhaus
Patrick Baldia
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© MCI/Geisler | Der Neubau des Management Center Innsbruck (MCI) wird vorerst für ein halbes Jahr aufgeschoben

Der Neubau der Innsbrucker Hochschule Management Center Innsbruck (MCI) ist vorerst auf Eis gelegt worden. Der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) will im kommenden halben Jahr aufgrund der "schwierigen Rahmenbedingungen" in Innsbruck alternative Standorte in Tirol prüfen, berichtete am Dienstag die "TT". Bis dahin soll das Projekt ruhen, teilte Dornauer am Nachmittag schließlich mit. Ursprünglich hatte er den Spatenstich für Dezember angekündigt.

In den vergangenen Monaten waren Zweifel ob der kolportierten Baukosten von 135 Millionen Euro laut geworden. Zuletzt war medial von Gesamtkosten in Höhe von 240 Millionen Euro brutto die Rede. Dornauer will nun "alle Pläne und die aktuelle Kostenkalkulation" offenlegen und lud Parteien- und Medienvertreter für Donnerstag zu einer "offenen Runde" ins Landhaus. Just für denselben Tag hatte am Dienstag bereits die gesamte Opposition zu einer Pressekonferenz gebeten. Sie ortete "Totalversagen" der schwarz-roten Landesregierung und verlangte Aufklärung im Landtag.

Neben der unklaren Kostenfrage gab es zuletzt auch Unstimmigkeiten mit der Stadt Innsbruck sowie den Verantwortlichen des MCI. Im Fokus standen dabei etwa die Vorplatzgestaltung, die Tiefgaragenzufahrt, Verhandlungen über eine Bauverbotsablöse mit dem Bund sowie die Gestaltung des Gebäudes an sich. Hochbaureferent Dornauer hielt nun fest, dass die Vorentwurfsplanung für das Projekt in Innsbruck, das neben dem Hofgarten situiert ist, abgeschlossen wird: "Damit wird weiteren Sonderwünschen wie einem Vollausbau des fünften Obergeschosses endgültig ein Riegel vorgeschoben."

Der Neubau der Fachhochschule beschäftigte bereits mehrere zuständige Landesräte. Ex-ÖVP-Landesrat Johannes Tratter hatte das Projekt im Jahr 2018 gestoppt, weil eine Kostensteigerung von 80 auf 135 Millionen Euro angenommen worden war. Ein bereits beauftragtes Architekturbüro wurde vom Projekt abgezogen und es wurde neu ausgeschrieben. Im Vorjahr wurde schließlich von einer Jury ein zweites Siegerprojekt zugunsten des Architekturbüros Henning Larsen gekürt. Anschließend hieß es, dass im Winter 2022/2023 der Baustart erfolgen solle. Später sagte Dornauer, dass sich dieser bis zum Winter 2023 verzögern werde.

Der Landeshauptmannstellvertreter meinte nun, dass er das "Projekt MCI vor rund einem Jahr geerbt" habe. "Seither haben wir nach Jahren des Stillstandes markante Fortschritte erzielen können. Wir informieren transparent über die tatsächlichen Kosten des Neubaus. Die Tirolerinnen und Tiroler haben ein Recht zu erfahren, wie viel von ihrem Steuergeld wir in die Hand nehmen. Brutto", sagte der SPÖ-Politiker und betonte den "hohen Stellenwert" des MCI für den Tiroler Wissenschaftsstandort. (apa)