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Mediation ohne Kompromisse

Wirtschaftsmediatorin Melanie Berger im Gespräch über den richtigen Zeitpunkt für ein Mediationsverfahren und warum es bei einer Mediation keinen Verlierer gibt.
Amelie Miller
Melanie Berger
Melanie Berger
© REMG

Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein Mediationsverfahren? 

Grundsätzlich gilt: Je früher, desto besser. Das ist ähnlich wie in der Unternehmensberatung: Je früher man sich Experten anvertraut, desto leichter lassen sich Konflikte zum Vorteil aller klären. Im Fall von Konflikten, die bereits über einen längeren Zeitraum heftig eskaliert sind, ist es ungemein schwieriger mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden. Kann die Arbeitsfähigkeit nicht mehr hergestellt werden ist der Gang vor ein Gericht kaum zu vermeiden.  

Je früher man sich Experten anvertraut, desto leichter lassen sich Konflikte zum Vorteil aller klären.

In einem Gerichtsverfahren gibt es in der Regel einen klaren Verlierer. Trifft das auch auf Mediationsverfahren zu? 

Nein. In einem Mediationsverfahren gibt es keinen Verlierer. Auch wird niemand sein Gesicht verlieren. Anders als vor Gericht müssen alle Parteien gemeinsam – und zwar eigenverantwortlich – an einem Tisch sitzen, um gemeinsam aktiv an der Lösung für einen Konflikt zu arbeiten. Es gibt keine Sieger und Verlierer. Schließlich werden in der Mediation auch für alle beteiligten Parteien Lösungen erarbeitet, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen. 

Was muss man als Mediator mitbringen (oder was muss er können)? 

Gut wäre eine betriebswirtschaftliche oder juristische Ausbildung als Basis, möglichst breit gestreute Erfahrung in der Wirtschaft und gegebenenfalls eine Spezialisierung, die man besonders gut kennt. Ja und natürlich empfiehlt sich auch die Mediationsausbildung. Die Mediationsausbildung und die Eintragung als Mediator ist ebenfalls unumgänglich, wenn man gute Fälle bekommen und auch bearbeiten können möchte. Theoretische und methodische Kompetenz ist nicht alles, aber eine Grundvoraussetzung für unsere Arbeit. Es ist zwar so, dass wir mit der Mediation keinen inhaltlichen Auftrag haben, aber wir müssen trotzdem wissen wie die nächste sinnvolle Frage lauten soll, die wir stellen können und was alles Berücksichtigung finden sollte.

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Herbstausgabe des ImmoFokus.