Die Asfinag liegt mit sämtlichen Bauarbeiten und Maßnahmen auf der größten Tunnelbaustelle in Westösterreich zu 100 Prozent im Zeitplan. Das bedeutet: Aus aktueller Sicht kann die Verkehrsfreigabe des Tunnels mit 22. November gehalten werden.
Die Autobahnholding investiert insgesamt aktuell 75 Millionen Euro in diese Sanierungsphase und erhöht die Sicherheit für täglich knapp 9.000 Verkehrsteilnehmende. Darüber hinaus entsteht ein neuer Maut-Vorplatz und eine durch und durch nachhaltig gestaltete neue Mautstelle mit modernen Arbeitsplätzen. Insgesamt fließen mehr als 100 Millionen Euro in das Sicherheits- und Serviceupgrade am Arlberg.
Der seit 1978 im Einsatz befindliche Arlbergtunnel war damals bei der Eröffnung der längste Straßentunnel der Welt, mittlerweile ist nach wie vor der längste Straßentunnel Österreichs.
Vierte Sperre ist die letzte Behinderung für Jahre
Eines ist klar: Der Tunnel muss zur kommenden Wintersaison wieder im Einsatz sein. Das kann aus jetziger Sicht klar bestätigt werden, weil die Arbeiten nach Plan verlaufen. Das heißt, dass es in den kommenden Jahren in der Planung keine weiteren langen Sperren wie diese aktuell benötigen wird. Die Asfinag hat somit seit dem Jahr 2005 wesentliche Investitionen von mehr als 300 Millionen Euro in die Sicherheit im Arlbergtunnel getätigt: beginnend von den Flucht- und Rettungswegen zwischen Bahn- und Straßentunnel in den Jahren 2005 bis 2008 über das umfassende Sicherheitsupgrade zwischen 2014 und 2017 bis jetzt zur notwendigen Sanierung der Fahrbahn in den Jahren 2023 und 2024. Dadurch bleibt der Arlbergtunnel weiterhin einer der sichersten Tunnel in ganz Europa.
Aktueller Fokus: Entwässerung und neue Fahrbahn
Aktuell kann die Asfinag die Arbeiten an der Tunnelhauptentwässerung auf einer Länge von rund 7.500 Meter abschließen. 55.000 Quadratmeter müssen als Vorarbeit für die Betondecke im Tunnel asphaltiert werden. Bordsteine und speziell die Beschichtung von 75.000 Quadratmeter von Wänden und Decken des Tunnels laufen aktuell auf Hochtouren. Das ist unerlässlich für die Verkehrsteilnehmenden und deren Sicherheit. Zur Veranschaulichung: In den ersten Jahren des Betriebs zwischen 1978 und 2018 fuhren über 80 Millionen Fahrzeuge durch den Tunnel.
Mega-Baustelle mit Fokus auf Nachhaltigkeit
Ressourcenschonung ist selbst bei einer Baustelle dieser Dimension für die Asfinag von höchster Bedeutung. Bei der 23.000 Kubikmeter umfassenden Betonfahrbahn setzt die Autobahnholding deshalb auf eine möglichst hohe Recyclingquote.
Ebenso wird eine helle Gesteinskörnung für die Oberfläche der Betonfahrbahn verwendet, um den Strombedarf für die Beleuchtung zu senken. Bereits die Beimischung von rund 35 Prozent dieser Gesteinssorte verbessert den Reflexionsgrad und ermöglicht eine Einsparung von 210.000 kWh/Jahr. Das Einsparen von Energie ist ein wichtiges Anliegen der Asfinag und zur Effizienzsteigerung für die Tunnel als größter Energieverbraucher essenziell wichtig. Beim Hochbau im Bereich des Mautplatzes kommt darüber hinaus verstärkt Holz als Baumaterial zum Einsatz. Das gilt auch für die Fußgängerbrücke für Kund:innen am Mautplatz.
Ausweichverkehr aktuell ohne Probleme
Zwei Jahre vor Start der Arbeiten begann die Asfinag mit einer intensiven Information über Ausweichrouten und Bauarbeiten. In einem Schulterschluss mit Wirtschaftskammern, Polizei, Behörden und den Bundesländern ist es gelungen, dass es bislang zu keinen großen Behinderungen auf der regionalen Ausweichroute Arlbergpass gekommen ist. Wesentlich dazu beigetragen haben die Umbauarbeiten an der Kreuzung B 198/L 68 mit der dortigen Verkehrsampel und die ständigen Lkw-Kontrollen durch die Polizei. Diese überwacht bekanntlich die Verordnung über Ziel- und Quellverkehr für den Schwerverkehr über den Pass.