In den CEE Core Ländern – Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, Slowakei – sowie in Österreich wurden im ersten Halbjahr 2020 rund 2,8 Millionen Quadratmeter und damit um 23 Prozent mehr Industrie- und Lagerflächen angemietet als im Vergleichszeitraum 2019. Damit ist der Industrie- und Logistiksektor der Gewinner der Krise, wobei ein genauer Blick zeigt, dass die Anmietungen in Tschechien und in der Slowakei rückläufig waren. Einen Rekord verzeichnete Rumänien mit einem Anstieg von rund 190 Prozent auf ca. 326.000 Quadratmetern angemieteter Fläche.
Die meisten Logistik- und Industrieflächen der CEE Region wurden mit rund 1,8 Millionen Quadratmeter in Polen im ersten Halbjahr angemietet, insgesamt verfügt Polen über 19,51 Millionen Quadratmeter Industrie- und Logistikflächen, beinahe den achtfachen Wert von Österreich, wo ca. 2,45 Millionen Quadratmeter Industrie- und Logistikflächen am Markt sind (übrigens ein ähnlicher Wert wie in Ungarn und der Slowakei).
Die Mieten für Industrie- und Logistikimmobilien bleiben – verglichen mit dem Jahr 2019 – im ersten Halbjahr 2020 stabil. Die Spitzenmieten pro Quadratmeter und Monat erreichen in Budapest, und Zagreb mit 5,50 Euro/Quadratmeter/Monat den höchsten Wert in der Region und sind damit auf demselben Niveau wie in Wien.
Wie überall anders auch, gingen in der Phase des Lockdowns die Umsätze im Einzelhandel in der CEE Region massiv zurück, während jene im Onlinehandel wuchsen. Nach der Wiederöffnung des Handels lagen die Umsätze im stationären Handel im Mai 2020 bei 57Prozent, im Juni 2020 bei 70 Prozent gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Die durchschnittliche Frequenz in Shopping Centers der CEE Region lag im Juni 2020 bereits bei 77 Prozent jener des Vorjahres.
Zurzeit entstehen in den CEE und SEE Ländern rund 1,1 Millionen Quadratmetern neue Shoppingflächen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass deren Betreiber in den nächsten Monaten mit sinkenden Mieten rechnen müssen. Während in Budapest und Bukarest – ähnlich wie in Wien – die Mietlevels für Einkaufszentren bereits leicht nach unten korrigiert wurden, sind diese in allen anderen CEE Hauptstädten bisher stabil geblieben.
Die Büromärkte verzeichneten bei den Vermietungen in allen CEE Hauptstädten im zweiten Quartal 2020 eine ähnliche Entwicklung wie in Wien, nämlich einen Rückgang zwischen 6 Prozent (Bratislava) und 60 Prozent (Bukarest). Im größten Büromarkt der CEE Region – Warschau – wurden im ersten Halbjahr 2020 rund 234.000 Quadratmeter angemietet, was einen Rückgang von rund 16 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 bedeutet.
Trotz anders lautender Prognosen kam es bei der Errichtung von neuen Büroflächen zu keinem Stillstand, in Budapest wurden z.B. mit rund 133.000 Quadratmetern um mehr als 320 Prozent mehr Flächen in den ersten sechs Monaten des Jahres errichtet als im Jahr zuvor. Einzig in Bukarest wurden um 47 Prozent weniger Flächen fertiggestellt als im Jahr davor, alle anderen Städte in der CEE Region verzeichneten – wie auch Wien – ein Plus bei der Errichtung von neuen Büroflächen.
Rund 2,12 Milliarden Euro – und damit um ca. 38 Prozent weniger als von April bis Juni 2019 - wurden im zweiten Quartal 2020 in den CEE Core Märkten Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Slowakei in Immobilien investiert, wobei der größte Investmentanteil auf Polen und Tschechien entfiel.
In der SEE Region – Südosteuropa mit den Märkten Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Kroatien, Serbien und Slowenien – wurde ein Volumen von EUR 513 Millionen und somit ein respektables Plus, sowohl im Vergleich zum ersten Quartal 2020 als auch zum zweiten Quartal 2019, bei den Immobilieninvestments im zweiten Quartal 2020 erzielt.
Büroimmobilien waren mit 54 Prozent des Gesamtvolumens einmal mehr die beliebteste Assetklasse für Investments in der CEE&SEE Region, gefolgt von Retail, Mixed-use, Residential und Industrie- und Logistikimmobilien, die jeweils zwischen 13 und 9 Prozent zum Investmentvolumen beitrugen.