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Messe Wien - Stadt übernimmt Betreiber RX Wien

Nahtloser Übergang geplant - Vorerst Stillschweigen über Kaufpreis vereinbart - Neue Mobilitätsmesse
Patrick Baldia
Messe Wien - Stadt übernimmt Betreiber RX Wien
Ab 2025 wird wieder ein Unternehmen der Stadt Wien als „Venue“- bzw. Standortbetreiberin für die Vermarktung und Vermietung der Messe Wien zuständig sein.
© Reed Exhibitions/David Faber

Die Stadt übernimmt den bisherigen Betreiber der Messe Wien, die RX Wien GmbH (vormals Reed Exhibitions). Anlass ist der Rückzug des Mutterkonzerns RX Global aus Österreich. Ab 2025 soll die Messe von der Stadt eigenständig betrieben werden. Das teilte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit.

Konkret wird die zur Wien Holding gehörende WSE (Wiener Standortentwicklung GmbH) die Gesellschaft übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen beiden Seiten sei heute getroffen worden, hieß es. Zur WSE gehört bereits die Wiener Messe Besitz GmbH (MBG), die für die Verwaltung des Messezentrums beim Prater zuständig ist. Ein Kaufpreis wurde vorerst nicht genannt - auf Wunsch des bisherigen Eigentümers, wie betont wurde.

Auch Rechte an Messen werden erworben

Zusammen mit der RX Wien GmbH werden auch die Rechte an der Marke "Messe Wien" sowie an Publikums- und Fachmessen wie Ferienmesse, Wiener Immobilienmesse, Wohnen und Interieur, Intertool und Austropharm erworben. Die WSE wird als Betreiberin für Vermarktung und Vermietung fungieren. Die Organisation und Veranstaltung von Kongressen und Messen soll weiter durch Partner und Lizenznehmer erfolgen.

Durch die Übernahme soll ein nahtloser Betrieb sichergestellt werden, wie Hanke hervorhob. Auch die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden weiter beschäftigt. Die Übernahme wird um den Jahreswechsel wirksam - falls, wie man betonte, alle Beschlüsse bzw. die Prüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde planmäßig verlaufen. Danach sollen auch die finanziellen Details des Deals verkündet werden.

Hohe Bedeutung für Tourismus

Der Stadtrat verwies auf die Bedeutung des Segments für den Tourismus. 2023 hätten etwa 6.400 Kongresse und Firmenveranstaltungen in Wien stattgefunden. Damit sei der bisherige Bestwert aus dem Jahr 2019 übertroffen worden. "Es ist notwendig, hier gut aufgestellt zu sein", erläuterte er.

Wien-Holding-Direktor Oliver Stribl zeigte sich zuversichtlich, dass die Stadt in der Weiterentwicklung des Messestandorts künftig eigenständiger agieren könne als bisher. Dazu könnte auch die Entwicklung neuer Formate gehören. Ivo Sklenitzka, der Geschäftsführer der RX Wien GmbH, hob hervor, dass ein lebender Betrieb übernommen werde - samt Mitarbeitern und Partnern.

Neue Mobilitätsmesse "Vienna Drive"

Unabhängig davon hat die Wirtschaftskammer Wien am Montag verkündet, dass es wieder eine Veranstaltung für die "Fans der individuellen Mobilität" geben wird. Da die Vienna Autoshow zuletzt 2020 stattgefunden habe, sei es "zum Leidwesen der Branche", nicht mehr möglich gewesen, Neuheiten und Entwicklungen zu präsentieren, hieß es. Auf der "Vienna Drive" soll dies nun im Jänner 2025 geschehen.

Der Neuzugang im Eventkalender wird vom Wiener Landesgremium Fahrzeughandel veranstaltet. Die Mobilitätsmesse soll parallel zur Ferienmesse stattfinden. Präsentieren wollen die Unternehmen auf rund 7.000 Quadratmetern unter anderem ihre jeweiligen Modellpaletten.

Die Vienna Drive solle ein neuer Fixpunkt im Messekalender werden, zeigte sich Initiatorin Stephanie Ernst, die Obfrau des Wiener Fahrzeughandels, zuversichtlich. Es sei aber keine Kopie der Autoshow angedacht, hielt sie fest. Denn auch Anbieter anderer Mobilitätsformen sollen dort teilnehmen. (apa)