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Mietervereinigung: Wohnkosten sollen nur 25 % des Einkommens betragen

Organisation will Indexierungen, Befristungen und Bodenspekulation beseitigen
Patrick Baldia
Colorful apartment building in the center of Vienna, Austria
Colorful apartment building in the center of Vienna, Austria
© Marc Venema/AdobeStock | Die Mietervereinigung will die Wohnkostenbelastung auf 25 Prozent des verfügbaren Einkommens begrenzen

Nach den Grünen fordert nun auch die Mietervereinigung Maßnahmen gegen die gestiegenen Mieten. Konkret schwebt der Vereinigung eine Begrenzung der Wohnkostenbelastung auf 25 Prozent des verfügbaren Einkommens bis 2030 vor. "25 Prozent des Einkommens muss für das Wohnen reichen", sagte Georg Niedermühlbicher, Präsident der Mietervereinigung Österreich am Dienstag in einer Aussendung. "Übergewinne der Immobilienbranche gefährden den Wohlstand aller."

Als Maßnahmen zur Eindämmung der Wohnkosten strebt die Mietervereinigung drei Dinge an: "Weg mit Indexierungen, weg mit Befristungen und weg mit Bodenspekulation", so Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der Mietervereinigung Wien. Es brauche ein einheitliches Mietrecht mit entsprechenden Mietzinsobergrenzen. Zudem wird eine Reform der Betriebskosten vorgeschlagen sowie Strafen für Vermieter, die sich nicht an die Gesetze halten.

Aber auch der gemeinnützige und geförderte Wohnbau spiele eine wichtige Rolle bei der Begrenzung von Wohnkosten. Hier fordert die Mietervereinigung mehr Fördermittel, ohne jedoch eine genaue Summe zu nennen. Neben den Stellschrauben, an denen am Wohnungsmarkt gedreht werden kann, müssten laut der Mietervereinigung außerdem die Einkommen steigen, um mit steigenden Kosten mitzuhalten.

Die Bedeutung des gemeinnützigen Wohnbaus wurde auch vom deutschen Mieterbund hervorgehoben, für den Wien in dieser Hinsicht als Vorbild dient. In Deutschland seien nicht einmal ein Fünftel der Wohnungen in öffentlicher oder genossenschaftlicher Hand. "Das sind viel zu wenige, um den Wohnungsmarkt im Interesse von Mieterinnen und Mietern damit ernsthaft beeinflussen zu können", sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes. Er fordert für Deutschland eine Erhöhung des Anteils von Wohnungen, die der Allgemeinheit gehören.

Jede Österreicherin und jeder Österreicher müsse jedenfalls die Möglichkeit haben, eine leistbare Wohnung, die maximal 25 Prozent seines Einkommens ausmacht, in Anspruch zu nehmen, hieß es von der Mietervereinigung. Auf jeden individuellen Wohnwunsch soll dabei aber nicht eingegangen werden. Wenn jemand mehr bezahlen möchte, um sich mehr Luxus zu leisten, sei dies jedem selbst überlassen. (apa)

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