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Mit Immobilien arbeiten

„Jetzt trennt sich Spreu von Weizen“, sind sich Michael Klement, CEO und Managing Partner United Benefits Holding, und Norbert Pfundner, Managing Director Ekazent, sicher. „Wir müssen Bestands- und Neubauprojekte ökologisch, sozial und ökonomisch optimieren - und wir können das.“
Michael Neubauer
KLEMENT, PFUNDNER
KLEMENT, PFUNDNER
© Rizar.Photo/REMG: V.l.n.r.: Michael Klement (CEO und Partner United Benefits Holding), Norbert Pfundner (Managing Director Ekazent) und Michael Neubauer (Herausgeber ImmoFokus)

Bekommen Sie auch den Bestand ESG-tauglich hin? Oder gibt es Einzelobjekte, bei denen man sagt: da wird es unwirtschaftlich?

Norbert Pfundner: Wir haben sicher Objekte, auf die das zutrifft. Vor allem bei Retailflächen in den Fachmärkten – Pappdeckel mit einem Blechdach oben drauf. Das ist sehr schwierig, das ESG-tauglich zu machen.

Notwendige Investitionen werden wohl nicht auf den Mieter umgelegt werden können?

Pfundner: Das wird nicht funktionieren. Oft wird am Ende der Aufwand so groß sein, dass man besser sagt: Ich mache es gar nicht.

Michael Klement: Investitionen lohnen sich. Wir haben es gerade zum ersten Mal gesehen, dass man über ein ESG-konformes Haus im Bestand günstigere Finanzierungen bekommt. Das hat es noch nie gegeben. Wir haben es jetzt zum ersten Mal in einem Finanzierungsangebot gelesen.

Um wie viel günstiger?

Klement: Aus meiner Sicht zu wenig.Immerhin sind es zweistellige Basispunkte. Sinnvoll wären 200 Basispunkte. Aber es ist ein Anfang. Irgendwann hoffe ich, dass es eine Regulatorik bei den Banken gibt, so dass sie ihre Kreditvergaben auch raten müssen. Und ich glaube, da muss man wirklich massiv hineingehen. Wir müssen Bestands- und Neubauprojekte ökologisch, sozial und ökonomisch optimieren – daran führt kein Weg vorbei.

Wobei wir beim Thema „United Climate“, dem Joint Venture der United Benefits Holding und Rhomberg, angekommen wären.

Klement: Mit United Climate schließen sich zwei starke Partner zusammen, setzen ihr Know-how für Investoren, Umwelt und Gesellschaft ein, und bieten neben Beratung auch eine komplette Umsetzung. Beide Unternehmen verbindet seit Jahren eine Strategie: langfristige Wertschöpfung durch höchste Nachhaltigkeitsstandards.

Das 50:50-Joint Venture United Climate verfolgt einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz für Bestands- und Neubauprojekte. United Climate will sämtliche Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette anbieten – von der Beratung über die Planung bis hin zur Umsetzung mit direkt und indirekt verbundenen Unternehmen. Ziel: anderen Unternehmen helfen, ihre Bestands- und Neubauprojekte ökologisch, sozial und ökonomisch zu optimieren.

In der österreichischen Projektentwicklung ist das ESG ausreichend verankert. Aber besser geht immer. ESG wird aber auch zu höheren Preisen führen. Das Problem sind die Bestandsbauten. Hier kommen wir mit United Climate ins Spiel.

Was sind Ihre Stärken?

Den Bestand ESG-konform zu machen und das, was wir liefern, ist ein Riesenunterschied. Wir können das Portfolio analysieren, auswerten, aufzeigen, Maßnahmen darstellen. Stranded-Asset-Analysen erstellen und die Wirtschaftlichkeit in Szenarien rechnen, Cashflow und Werte simulieren. Das sind unsere großen Stärken. Der Klimawandel stellt die Profitabilität von Real Assets vor neue Bewertungsskalen. Heute gilt „Climate risk = financial risk“.

Pfunder: Wir können Zeit, Kosten und Qualität sichern. Das ist die große Stärke aus dem Joint Venture der United Benefits Holding und Rhomberg. Das Beste aus beiden Welten. Ich glaube, wir verstehen die Regulatorik, die Anforderungen des institutionellen Kapitals und des Bestandshalters. Wir sind auf das langfristige Management gepolt – und Rhomberg ist ein Vorreiter im nachhaltigen Bauen und hat die Ressourcen im Bau.

Ich sage es offen: In den vergangenen zehn Jahren hat es Wildwuchs in unserer Branche gegeben. Der Fokus lang auf den Transaktionen. Kaum jemand hat mit den Immobilien gearbeitet. Die, die das können, haben jetzt die besseren Karten. Wir haben immer schon mit den Immobilien gearbeitet. 

Das vollständige Interview finden Sie in der Ausgabe 02/2023 des ImmoFokus.