Europa verfügt über eine faszinierende Geschichte und zahlreiche historische Stätten, die imperiale Größe und Macht repräsentieren, die TouristInnen und StudentInnen verschiedener Fachrichtungen anziehen, deren Erhaltung aber auch eine große Herausforderung darstellt.
In Österreich werden zahlreiche Gebäude als historisch wertvoll betrachtet; dasselbe gilt auch für die Projektpartner Belgien, Italien, Ungarn, Portugal, die Slowakei und England. Einerseits verursacht die Instandhaltung jedes einzelnen Gebäudes Kosten, andererseits müssen sie für moderne Bedürfnisse und kommerzielle Zwecke angepasst werden.
Die Verantwortlichen für die Erhaltung solcher Gebäude benötigen besondere Kenntnisse und Fähigkeiten, um sicherzustellen, dass Schloss Windsor, die Wiener Hofburg, die Feste Hohensalzburg, der Tower of London und die Villen an der Amalfiküste auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben, gleichzeitig aber für unterschiedliche Zwecke verwendet werden können, um die Kosten zu decken. Heute findet man Büros, Wohnungen, Museen, Geschäfte, Cafés und Restaurants sowie viele andere Nutzungsmöglichkeiten in diesen Gebäuden. Darüber hinaus lernen die Projektpartner mehr über nachhaltige, historische und umweltfreundliche Bautechniken.
Die Burghauptmannschaft Österreich hat mit weiteren acht Partnern 2014 das Projekt „MODI-FY - Maintaining Historic Buildings and Objects through Developing and Up-grading Individual Skills of Project Managers: Fostering European Heritage and Culture for Years to come“ eingereicht und genehmigt bekommen. Dabei geht es um die Entwicklung einer innovativen Berufsbildung für Projektmanager im Bereich der Erhaltung von baukulturellem Erbe. Das Projekt umfasst:
Das Konsortium befasst sich mit der Entwicklung eines Modells zur zertifizierten Weiterbildung für Personen, die mit dem Betrieb historischer Gebäude und Stätten befasst sind. In einem gemeinsamen Lehrangebot sollen alte und neue Fähigkeiten zu einer standardisierten Anforderung zusammengefasst werden, die gegenwärtige und zukünftige Mitarbeiter der Partnerorganisationen wie auch deren Lieferanten und Sub-Unternehmer betrifft.
Die Ergebnisse werden anderen europäischen und internationalen Organisationen nach Abschluss des Projekts zugänglich gemacht. Durch das Angebot einer zertifizierten Weiterbildung, anerkannt durch ECQA und verknüpft mit ECVET und dem Europäischen Skills-Pass, unterstützt MODI-FY die verantwortlichen Körperschaften dabei, den Fortbestand europäischer historischer Schätze zu garantieren und das Erbe zu sichern. So können auch künftige Generationen das eindrucksvolle Erbe europäischer Länder in all seiner Großartigkeit genießen.
Prof. Dietmar Wiegand, TU Wien, meint, dass Mehrwert nur in gut verwalteten Gebäuden mit gleichzeitiger, unterschiedlicher Nutzung erzielt werden kann und dass drei Voraussetzungen entscheidend sind:
Nur die erfolgreiche Betriebsführung eines historischen Gebäudes schafft positive ökonomische Ergebnisse, die für die dauerhafte Erhaltung erforderlich sind (dies war eine Erkenntnis des 1. Europäischen Kongresses über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude 2012).
Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts in Wien zeigt, dass 95 Prozent der Touristen ein historisches Ambiente als wesentlichen Faktor ihrer Entscheidung betrachten, eine bestimmte Stadt zu besuchen. Investitionen in historische Objekte in Österreich sichern direkt 1960 Vollzeit-Arbeitsplätze und indirekt weitere rund 27.000 Vollzeit-Arbeitsplätze. Der erwartete Mehrwert wird nur für Österreich auf 1,65 Milliarden Euro geschätzt. Das historische Erbe ist z.B. in England der größte Motivator für lokalen und internationalen Tourismus; dieser Tourismus liefert den fünftgrößten Beitrag zum BIP und hat eines der höchsten Wachstumspotentiale aller Bereiche.
In einem gemeinsamen Weiterbildungsansatz werden die erforderlichen Fähigkeiten – „alte“, bereits vorhandene und „neue“, für die betreffende Verwendung erforderliche – in eine Anforderung für gegenwärtige/zukünftige Mitarbeiter der Partnerorganisationen, deren Lieferanten und Sub-Unternehmer zusammengeführt. In Zusammenarbeit mit ECQA wird diese Weiterbildung Facharbeiter und Freiwillige mit den erforderlichen zertifizierten Fähigkeiten ausstatten und damit den verantwortlichen Organisationen helfen, das Überleben europäischer historischer Schätze und des geschützten Erbes zu sichern.
Partnern des Projekts MODI-FY steht ein starkes Netzwerk wichtiger Vereinigungen zur Verfügung, z.B. ECQA, INTO, Organisationen von Architekten und Zivilingenieuren, Bildungseinrichtungen, Subunternehmen, Bildungsspezialisten und SME, die alle die Partner bei der Erreichung der Ziele von MODI-FY, auch nach Beendigung des Projekts, unterstützen.
Zunächst wendet sich die Partnerschaft an Organisationen im Bereich der Erhaltung historischer Gebäude, wie:
MODI-FY richtet sich vorrangig an folgende Bereiche:
Es sind an diesem Projekt fünf Organisationen, die sich um die Erhaltung von baukulturellem Erbe in Österreich, Großbritannien, Ungarn, der Slowakei und Portugal kümmern, beteiligt. Weitere Partner sind ein Kultur- und Bildungszentrum in einem historischen Gebäude, ein spezialisiertes Forschungszentrum für das Kulturerbe und dessen Bedeutung und ein Beratungs- und Trainingsunternehmen mit relevanter Branchenerfahrung sowie eine Europäische Zertifizierungsorganisation.
Die beiden Echt-Trainingswochen stehen grundsätzlich auch bereits Personen offen, die nicht bei den Partnerorganisationen beschäftigt sind.
Die bisherigen Reaktionen haben uns bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und der Bedarf für die von uns konzipierte Weiterbildung, trotz neuer Aus- und Weiterbildungsmöglichkeit auf EQF-Ebene 6 bis 8, in erheblichem Ausmaß gegeben ist. Das Konsortium plant 2017 ein Folgeprojekt einzureichen, um die Weiterbildung zu vertiefen (in Richtung aktueller Forschungsergebnisse aus H2020-Projekten zu historischen Gebäuden) und zu verbreitern (in Richtung weiterer Sprachen, wie z.B. Spanisch und Französisch). Vorher gilt es jedoch, die notwendige Anzahl an TeilnehmerInnen für die beiden Echt-Trainings sicherzustellen. Bei Interesse können Sie sich per Email an gerald.wagenhofer@ubw-wagenhofer.at zum Training anmelden.
Mag. Gerald Wagenhofer UBW Unternehmensberatung Wagenhofer
Hermanngasse 6/42, 1070 Wien gerald.wagenhofer@ubw-wagenhofer.at
In 2014 the Burghauptmannschaft Österreich, together with eight partners, launched the project “MODI-FY - Maintaining Historic Buildings and Objects through Developing and Up-grading Individual Skills of Project Managers: Fostering European Heritage and Culture for Years to come“.
Its goal is to develop a model for the certified professional training of project managers who are involved with the operation and maintenance of historical buildings and sites. A common set of courses will combine old and new skills into standardised specifications for current and future staff in the partner organisations as well as their suppliers and sub-contractors. The results will be made available to other European and international organisations after the conclusion of the project.
The MODI-FY partners include, for example, ECQA, INTO, architects‘ and civil engineers‘ organisations, educational institutions, subcontractors, educational specialists and SMEs. The programme is directed to men and women working as project managers in historical buildings, staff volunteers in involved corporations, architects, structural engineers, art historians and many others.
The opportunity to complete certified training that is recognised by ECQA and linked with ECVET and the European Skills Pass will allow MODI-FY to support the responsible bodies in ensuring the continued existence of Europe’s historical treasures and protecting its heritage. In this way, future generations will be able to enjoy the impressive heritage of European countries in all its magnificence.