In Sommerein entsteht der erste soziale Wohnbau Niederösterreichs, der auf thermische Bauteilaktivierung (TBA) setzt. Heute fand die feierliche Schlüsselübergabe an die Bewohner der 14 Reihenhäuser, des ersten Bauabschnitts des Wohnparks Wolfsbrunn, statt. Karl Zwierschitz, Bürgermeister von Sommerein, zeigt sich begeistert: „Wir bieten hier leistbaren Wohnraum mit schönem Design und höchster gebauter Qualität, vor allem aber mit einer zukunftsweisenden technischen Gebäudeausrüstung, die nicht nur das Klima schont, sondern auch die Geldbörse der Mieter.“ Architekt Ralf Steiner, AW/Architekten, schlug dem Bauträger die thermische Bauteilaktivierung als alternatives Heiz- und Kühlsystem vor. Er betont vor allem das Wohn-Wohlgefühl mit TBA, das er bereits von seinem eigenen Haus kennt: „Das System der thermischen Bauteilaktivierung ermöglicht umweltfreundliches Heizen und Kühlen, mit einem einzigartigen Komfort. Es gibt keine Zugluft, die Strahlungswärme temperiert die Räume gleichmäßig.“ Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, erläutert: „Erneuerbarer Strom wird zu den kostengünstigsten Zeiten bezogen, in die Betondecke eingespeichert und bei Bedarf zur Temperierung der Räume verwendet. Mit ihrer hohen Speicherkapazität fungiert die Betondecke als Akku für die alternative Überschussenergie.“
Der gemeinnützige Bauträger Südraum/EBSG ist stolz, nun zu den Vorreitern in puncto Klimaschutz wie auch leistbarem Wohnraum zu zählen. „Vor allem junge Menschen benötigen günstigen Wohnraum, mithilfe der Wohnbauförderung ist es uns als Bauträger möglich, diesen Bedarf zu decken – zudem freut es mich, dass wir mit dem Wohnpark Wolfsbrunn ebenso ein wenig zur sozialen Nachhaltigkeit beitragen können, denn in der zweiten Bauphase entstehen 22 Wohnungen wie auch ein betreutes Wohnkonzept. Somit bieten wir für jeden Lebensabschnitt höchste Wohnqualität zu leistbaren Preisen“, erläutert Peter Schlappal, Geschäftsführer Südraum.
Leistbar mit hohem Komfort
Der Wohnpark Wolfsbrunn wird aus Ziegeln und Beton errichtet. Massive Gebäudestrukturen, insbesondere Geschoßdecken aus Beton, besitzen eine hohe thermische Speicherkapazität und eignen sich daher als thermische Energiespeicher, damit lassen sich Umweltenergien wie Wind, Sonne und Erdwärme gut nutzen. „Wir tragen als Architekten eine soziale Verantwortung und sehen es als unsere Pflicht, nachhaltige und klimarelevante Planungsmaßnahmen anzudenken. Wir hoffen, damit unserer Vision eines standardmäßigen Einsatzes von Bauteilaktivierung im sozialen Wohnbau einen Schritt näher gekommen zu sein“, so Steiner. Die Energieplanung stammt von Harald Kuster, FIN – Future is now. Den Strom für die Wärmepumpen des Wohnparks liefern Windräder der EVN.
Das Pilotprojekt in Sommerein wird über ein Monitoring dazu beitragen, fortführendes Know-how zu gewinnen. „Großflächige Betonbauteile ersetzen den klassischen Heizkörper bzw. die Klimaanlage. Die Bauteilaktivierung ist prädestiniert für die Koppelung mit erneuerbaren Energiequellen, damit wird Klimaschutz im Wohnbereich aktiv umgesetzt. Die thermische Bauteilaktivierung ermöglicht passives und damit umweltfreundliches Kühlen – ein Thema, das durch die zunehmenden Hitzeperioden von steigender Bedeutung ist“, ist Spaun überzeugt.