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Nachhaltige Immobilien

Der Mensch verbringt einen Großteil seiner Lebenszeit in Immobilien, umso wichtiger ist es, diese nachhaltig zu gestalten. Dem Betrieb von Immobilien kommt daher vermehrt Bedeutung zu. Die ÖGNI befindet sich momentan in einer Phase, in der für die kommenden Herausforderungen Strukturen aufgebaut, Prozesse optimiert und – ganz besonders – neue Themen forciert werden.
Andreas Köttl
Andreas Köttl

Der Mensch verbringt einen Großteil seiner Lebenszeit in Immobilien, umso wichtiger ist es, diese nachhaltig zu gestalten. Dem Betrieb von Immobilien kommt daher vermehrt Bedeutung zu. Die ÖGNI befindet sich momentan in einer Phase, in der für die kommenden Herausforderungen Strukturen aufgebaut, Prozesse optimiert und – ganz besonders – neue Themen forciert werden. Einer unserer Schwerpunkte wird es sein, den Gebäudebetrieb in unser Zertifizierungssystem zu integrieren – denn die Nachhaltigkeit von Immobilien endet nicht mit der Fertigstellung von Gebäuden, es muss auch der Betrieb über die gesamte Nutzungsdauer bis zu einem Rückbau bewertet werden! Die Schwierigkeit dabei liegt in der Definition messbarer und für den Endnutzer in der Umsetzung erlebbarer Benchmarks. Ganz wichtig ist es, diese durch die Miteinbeziehung von Experten aus dem Facility Management zu erarbeiten. Dabei vertraue ich auf das Fachwissen unserer Mitglieder und weiterer motivierter Unternehmen, die sich bei der ÖGNI engagieren wollen. Ziel ist es, die Planung, die Errichtung und den Betrieb von Immobilien endlich als ganzheitlichen Aspekt bewerten zu können, denn letztlich sind alle drei Phasen gemeinsam für die nachhaltige Effizienz eines Gebäudes ausschlaggebend.

Die Nachhaltigkeit definiert sich in drei Säulen: der ökologischen, ökonomischen und sozialen. Alle drei Säulen sind in unserem Zertifizierungssystem abgebildet und bewertet, die soziale Nachhaltigkeit hinkt aber bislang in der Praxis noch etwas hinterher. Daher liegt der Fokus unserer zukünftigen Arbeit in der verstärkten Integration sozialer Nachhaltigkeit von Gebäuden in unseren Zertifizierungssystemen. Dazu gehören aktuelle Themen wie „leistbares Wohnen“ und CSR-Berichterstattung genauso wie die Diskussion über und die Definition von den tatsächlichen Kosten des Wohnens. Die Kaltmiete allein wird es nicht sein...

Ein weiteres wichtiges Anliegen der ÖGNI ist die Sanierung alter Bausubstanz. Sanierung ist nicht nur im Sinne der Ressourcenschonung durch Einsparung neuer Bauflächen und Verminderung der Flächenversiegelung interessant, nein, es verringert auch die Leerstände von Immobilien und minimiert somit das Risiko der augenscheinlichen Verödung von Stadt- und Ortszentren und sorgt damit für „Durchmischung“ als Antwort auf die „Ghettoisierung“ – wo wir wieder bei der sozialen Effizienz von Gebäuden wären.

Die ÖGNI zertifiziert bereits seit Jahren Bestandsobjekte unter anderem mit der „blueCARD“, wir wünschen uns aber noch höhere Zertifizierungsraten und sehen hier ein sehr großes Potential! Was in Österreich dazu allerdings fehlt, aber dringend nachgefragt wird, sind attraktive Finanzierungsmodelle, deshalb arbeiten wir auch bereits fieberhaft daran und hoffen, schon bald mehr nachhaltige Bestandsimmobilien auszeichnen zu können!

Wir sehen: das Einzige, was unveränderlich ist, ist die laufende Veränderung selbst, darauf stellt sich auch die ÖGNI mit ihren Fokusthemen 2018 ein. Packen wir’s an!