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Nächste Millionenpleite - STYR Group insolvent

Zum Insolvenzverwalter wurde der Brunner Rechtsanwalt Mag. Maximilian Kocher bestellt.
Michael Neubauer
Michael Neubauer
Nächste Millionenpleite - STYR Group insolvent
Rückblickend hat sich die Übernahme eines früheren Insolvenzunternehmens mit projektgetriebenem Geschäftsmodell als strukturell deutlich herausfordernder erwiesen als erwartet
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Am 30. Juli hat der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) publik gemacht, dass über das Vermögen der STYR Group GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Zuständig ist das Landesgericht Wiener Neustadt. Seit 31. Juli ist die Eröffnung wirksam, Gläubiger können ihre Forderungen anmelden. Die Frist dafür endet am 23. September.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Brunner Rechtsanwalt Mag. Maximilian Kocher bestellt. 

Auch über deren Tochtergesellschaften, der STYR Gebäudetechnik GmbH (FN462759d), der STYR Elektrotechnik GmbH (FN627295v) sowie der STYR Gebäudemanagement GmbH (FN513031h), wurden Konkursverfahren beim Landesgericht Wiener Neustadt eröffnet.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind – wie so oft – nicht auf einen einzelnen Auslöser zurückzuführen, heißt es in einem Schreiben der Styr Group, sondern auf das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere in der Bauwirtschaft, haben sich in den vergangenen Monaten nicht entspannt. Die gesamte Branche leidet unter einer anhaltenden Krise, geprägt von hoher Zurückhaltung bei Investitionen und einem konstant harten Wettbewerbsumfeld. Gleichzeitig blieb der Zugang zu frischem Kapital trotz hoher Eigenleistungen durch den Eigentümer verschlossen.

Der nunmehrige Schritt ist das Ergebnis intensiver, aber letztlich nicht erfolgreicher Bemühungen, die STYR Group unter herausfordernden Rahmenbedingungen in eine nachhaltige Zukunft zu führen.

Rückblickend hat sich die Übernahme eines früheren Insolvenzunternehmens mit projektgetriebenem Geschäftsmodell als strukturell deutlich herausfordernder erwiesen als erwartet – insbesondere aufgrund des sehr hohen Bedarfs an Working Capital bei gleichzeitig fehlender Finanzierungsbereitschaft der Banken. Parallel dazu blieb der Auftragseingang hinter den Erwartungen zurück. Das wurde auch zum entscheidenden Hindernis für die geplante strategische Weiterentwicklung der Gruppe durch Akquisitionen. Trotz intensiver Gespräche mit Investoren und unterzeichneter Absichtserklärungen haben sich potenzielle Partner zurückgezogen.