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Neue Arbeitsformen und moderne Bürowelten

Erste „New World of Work“-Tendenzen begleiten den Wiener Büromarkt bereits seit über zehn Jahren. Als erstes namhaftes Beispiel einer großflächigen Umsetzung kann der Erste Campus am Hauptbahnhof genannt werden, der 2016 zur Fertigstellung gelangte. Ein Kommentar von Stefan Wernhart, Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien
Stefan Wernhart
Wernhart
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© REMG/EHL Immobilien

Vor rund drei Jahren hat die weltweite Corona-Pandemie einen Innovations- und Qualitätsschub ausgelöst, der den Büromarkt nachhaltig prägte. In vielen Branchen hat sich Remote-Working zu einer beruflichen Selbstverständlichkeit etabliert und vielerorts wurden Arbeitsmodelle zur Kombination von Home-Office und bürobasiertem Arbeiten implementiert. Viele Unternehmen passten ihre Bürokonzepte an die zeitgemäßen Anforderungen einer flexiblen Arbeitswelt an.

Firmensitz gebaute Unternehmenskultur

Durch die aktuellen ESG-Vorgaben und die EU-Taxonomie sowie den in vielen Branchen vorherrschenden Personalmangel hat diese Entwicklung einen zusätzlichen Turbo erhalten. Ein attraktiver Firmensitz als gebaute Unternehmenskultur spielt in der Bindung und Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter eine bedeutende Rolle. Der überwiegende Anteil der Übersiedlungen geht daher aktuell mit einer umfassenden Überarbeitung der firmenbezogenen Bürowelten einher. Dieser Trend wird auch in den kommenden Jahren anhalten.

Büroräumlichkeiten werden zunehmend individueller, wohnlicher und nachhaltiger. Arbeitgeber gehen heute stärker als bisher auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter ein und auch die Büroflächen selbst werden wesentlich mehr auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ausgerichtet. Die Vereinbarkeit des Berufs- und Privatlebens ist oftmals sehr stark in den Fokus gerückt und viele Unternehmen ermöglichen flexiblere Arbeitszeitmodelle, um dieser Veränderung in ihrer Unternehmenskultur Platz zu geben.

Nachhaltigkeit und Qualitä im Fokus

Nachhaltigkeit und Qualitätsoptimierung stehen ebenfalls mehr denn je im Fokus und werden zu entscheidenden Anmietungsfaktoren, wie wir bei der EHL im Zuge von Standortgesuchen beobachten können. Projektentwickler konzentrieren sich aufgrund der neuen ESG-Richtlinien noch stärker auf die Errichtung qualitativ hochwertiger, architektonisch moderner und vor allem nachhaltiger Immobilien. So gelangen heuer zum Beispiel die modernen Neubauten VIO Plaza (circa 22.000 Quadratmeter) und Muthgasse 109A (circa 3.300 Quadratmeter) sowie das markante Refurbishment „Urban Garden“ im myhive am Wienerberg (circa 15.000 Quadratmeter) zur Fertigstellung. Diese Projekte legen besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Innovation. Sie bieten zukünftigen Nutzern die Möglichkeit, flexible, innovative und energieoptimierte Bürokonzepte an Standorten mit perfekter Infrastruktur zu realisieren. Der Trend zu „Qualität statt Quantität“ rückt immer stärker in den Mittelpunkt und wird auf dem Wiener Büromarkt somit auch weiterhin für einige Dynamik sorgen.