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Neue Heimat Tirol mit hohem Bauvolumen, weniger Wohnungsübergaben

2023 brachte Gesamtbauvolumen von 166 Mio. Euro - Mit 271 übergebenen Wohnungen deutlich unter Vorjahreszahl von 434 Wohnungen
Patrick Baldia

Der Tiroler Wohnbauträger Neue Heimat Tirol (NHT) hat im Geschäftsjahr 2023 mit 166 Mio. Euro einen neuen Höchststand beim Bau- bzw. Investitionsvolumen verzeichnet. 2022 waren es noch rund 133 Mio. Euro gewesen. Hoch war auch der Jahresüberschuss bzw. Gewinn: 2023 konnte man mit 24,7 Mio. Euro (2022: 16 Mio.) abschließen. Einen Rückgang gab es bei den übergebenen Wohnungen: Im Vergleich zu 2022 mit 434 Wohnungen waren es vergangenes Jahr nur 271.

2024 könnte hinsichtlich der Wohnungsübergaben aber "ein NHT-Rekordjahr werden", sagte NHT-Geschäftsführer Johannes Tratter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Im Moment befänden sich nämlich "fast 1.000 Wohnungen in Bau", erklärte Tratter. Anvisiert seien damit im heurigen Jahr bis zu 711 Wohnungsübergaben.

Im Jahr 2023 habe man vor allem noch mit den sehr hohen Baukosten zu kämpfen gehabt. Nach wie vor lägen die Preise "deutlich über den Zeiten vor der Krise", spielte der frühere ÖVP-Landesrat und jetzige technische NHT-Geschäftsführer auf wirtschaftliche Herausforderungen und generell gestiegene Kosten an. Dass das Bauvolumen der NHT im Jahr 2023 dennoch so hoch gewesen sei - 134 Mio. flossen in Neubau und 31,7 Mio. in die Instandhaltung der bestehenden Objekte - sei ein bewusst gesetzter Schritt des "Gegensteuerns trotz schwierigster Umstände" gewesen.

Die Baukosten seien seit 2021 nämlich um "35 Prozent gestiegen", goss der kaufmännische NHT-Geschäftsführer Markus Pollo die Baukosten in Zahlen. Dazu kämen "geopolitische Herausforderungen", die sich beispielsweise auch in stark erhöhten Energiekosten niedergeschlagen hätten. "Es war insgesamt für uns schwierig, das von uns angepeilte Mietkostenniveau für leistbares Wohnen zu halten", so Pollo. Mit dem "Einsatz von Eigenmitteln" sei es aber gelungen, den Durchschnittswert von rund 10 Euro brutto pro Quadratmeter zu halten.

In diesen "herausfordernden Zeiten", von denen beide Geschäftsführer unisono sprachen, käme das insgesamt eine Milliarde schwere Wohnbaupaket der türkis-grünen Bundesregierung - 84 Mio. Euro davon wandern nach Tirol - jedenfalls gerade richtig. "Dieses Paket wird uns sehr helfen", sagte Tratter. Derzeit sei man "in Gesprächen mit Schwarz-Rot" - die Tiroler Landesregierung ist für die Umsetzung des Paketes zuständig - man sehe aber bereits jetzt, dass es sich dabei um "einen Schritt in die richtige Richtung" handle. Vor allem im Bereich des Neubaus werde sich das Paket überaus positiv auswirken, betonte der Geschäftsführer.

Die 84 Mio. Euro - 15 Mio. sind für eine Sanierungsoffensive vorgesehen und 66 Mio. für zusätzlichen leistbaren Wohnraum - würden dazu führen, dass man die "Schlagzahl erhöhen kann", so Pollo, der damit NTH-Neubauten ansprach. Tratter stellte außerdem in den Raum, dass man im Rahmen des bestehenden "NHT-Bauprogrammes" damit Bauprojekte eventuell "vorziehen kann". Dazu müssten aber auch "die Rahmenbedingungen stimmen", betonte Pollo, der herausstrich, dass man auch "leistbare Grundstücke" brauche: "Das wird in dieser Hinsicht sicherlich das Nadelöhr schlechthin werden." (apa)