Auf dem Areal der Wiener Lokalbahnen in der Wolfganggasse im 12. Bezirk werden auf rund 31.000 Quadratmeter rund 850 geförderte Wohnungen, erstmals spezielle Wohnformen für Alleinerziehende, ein Gemeindebau NEU, ein neues Pflegewohnhaus mit stationärem und mobilem Angebot, ein Kindergarten, Smart-Offices sowie Geschäfte für den täglichen Bedarf gebaut.
Darüber hinaus sind im Rahmen des „Lebenscampus Wolfganggasse“ in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) soziale Bildungseinrichtungen und Lehrlingswerkstätten vorgesehen. Ergänzt wird dieses Angebot durch ein Lehrlingswohnheim sowie Wohnangebote für Menschen in Not in Kooperation mit dem Verein neunerhaus. Die ehemalige Remise wird revitalisiert und dient mit ihren Gastro- und Kulturangeboten in Zukunft den neuen BewohnerInnen und den AnrainerInnen als Grätzelzentrum.
Besonderen Schwerpunkt beim kürzlich abgeschlossenen Bauträgerwettbewerb für das Areal, der vom wohnfonds_wien durchgeführt wurde, bildeten innovative Wohnformen für Alleinerziehende. Damit nicht nur für die neuen BewohnerInnen, sondern auch für die AnrainerInnen und das ganze Grätzel ein Mehrwert entsteht, wurde zudem hohes Augenmerk auf eine bauplatzübergreifende Freiraumgestaltung und zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen gelegt. „Das Wohnungsangebot im Wohnquartier Wolfganggasse geht auf unterschiedliche Lebenssituationen und Familienkonstellationen ein. Dabei ist mir die wachsende Gruppe der Alleinerziehenden in Wien sehr wichtig. Deshalb wird erstmals ein innovatives und maßgeschneidertes Angebot für diese Gruppe geschaffen“, unterstrich Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. „In mehr als einem Viertel der Wiener Haushalte mit Kindern wohnen Alleinerziehende, die besonders auf leistbare und passende Mietwohnungen angewiesen sind. Innovative Wohnmodelle sind daher gefragt und werden im Wohnquartier Wolfganggasse umgesetzt: Dazu zählen etwa Atelierwohnungen, Wohngemeinschaften und Wohngruppen. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch das sozial unterstützende Wohnumfeld sowie die Gemeinschaftseinrichtungen, die als erweitertes Wohnzimmer dienen“, führte die Wiener Frauen- und Wohnbaustadträtin weiter aus.
Positive Impulse für den Bezirk
„Der Bezirk begrüßt das Projekt sehr, denn Meidling wird dadurch noch lebenswerter. Hier wird ein Bezirksteil in zentraler Lage geschaffen, der über ein sehr großes und erschwingliches Wohnungsangebot – darunter auch neue Gemeindewohnungen – und außerdem eine tolle Infrastruktur verfügen wird. Davon profitieren alle Bezirksbewohnerinnen und -bewohner. Genauso wie Meidling selbst – ein gut durchmischter Bezirk mit bald 98.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – präsentiert sich das neue Wohnquartier als Ort der Begegnung, an dem das Miteinander von Alt und Jung gelebt wird“, hielt Bezirksrat Peter Kovar fest.
„Der erste Baustart für den neuen Meidlinger Stadtteil wird im Frühjahr 2020 erfolgen. Bis 2022 werden am Areal der Wolfganggasse fünf Neubauprojekte realisiert, die mit ausgezeichneter Architektur, maßgeschneiderten und leistbaren Wohnungen sowie zahlreichen Gemeinschaftseinrichtungen überzeugen. Darüber hinaus entsteht in Meidling rund um die revitaliserte Remise ein hippes Stadtquartier, von dem der ganze Bezirk profitiert“, betonte auch Gregor Puscher, Geschäftsführer des wohnfonds_wien.
Über die Remise
Die Festlegung der städtebaulichen Grundsätze auf dem Areal in der Wolfganggasse reicht schon einige Jahre zurück. 2016 wurde ein „Kooperatives Planungsverfahren“ durchgeführt und im darauffolgenden Jahr – im November 2017 – eine ebenfalls vom wohnfonds_wien abgewickelte InteressentInnensuche für eine geeignete Nachnutzung der erhaltenswerten Remise an der Eichenstraße. Dabei überzeugte Soravia mit einem Konzept, das einen Mix aus kultureller und kommerzieller Nutzung bietet. Eine eigens gegründete Projektgesellschaft wird das Konzept umsetzen. Mit dem Bezug der Wohngebäude wird auch die Remise ihre Nachnutzung haben, mit einem Gastronomieteil und einer flexiblen Veranstaltungsfläche.
Projektstandort
Das Areal wird im Wesentlichen durch die Wolfganggasse im Westen, den Marx-Meidlinger-Park bzw. die bestehende Bebauung/Kirche an der Flurschützstraße im Norden, den Margaretengürtel im Osten sowie die Eichenstraße im Süden begrenzt. An das geplante Wohnquartier schließt das Blocksanierungsgebiet Wolfganggasse an, das elf Häuserblöcke umfasst. Die Sanierungsoffensive wurde im Frühjahr 2017 gestartet. Das Gebiet südlich der Eichenstraße, gegenüber der Remise, erhält ebenfalls eine nutzungsmäßige Neustrukturierung. Die WSE – Wiener Standort Entwicklungs GmbH plant hier, in den nächsten Jahren einen Standort mit vielfältiger Nutzung zu realisieren.