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Neues Finanzzentrum für Raiffeisen OÖ

Die neue Firmenzentrale ist am benachbarten Grundstück und derzeitigen Standort des XXXLutz geplant. Die Fertigstellung ist derzeit für 2025 geplant.
Amelie Miller

Da das rund 45 Jahre alte Stammhaus am Linzer Europaplatz/Südbahnhofmarkt nicht mehr den Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht und eine komplette Sanierung aus baulicher Sicht zu aufwendig gewesen wäre, plant die Raiffeisenlandesbank OÖ (RLB OÖ), die neue Firmenzentrale am benachbarten Grundstück und derzeitigen Standort des XXXLutz zu errichten. Nach einem rund sechsmonatigen internationalen Architekturwettbewerb steht jetzt das Siegerprojekt fest. „Wir haben uns nach einem intensiven Prozess für ein Projekt entschieden, in dessen Mittelpunkt neben einer zukunftsweisenden Konzeption flexibler und moderner Arbeitswelten vor allem auch die gesamtheitliche Aufwertung und Attraktivierung des umliegenden Stadtteils liegt“, sagt RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller. 

In wie weit das Projekt nach den jetzt vorliegenden Entwürfen umgesetzt bzw. wann mit dem Bau gestartet werden kann, sei freilich von den Bewilligungen der zuständigen Behörden abhängig. „Als groben Zeitplan haben wir als Fertigstellungszeitpunkt das Jahr 2025 geplant“, so Schaller. Darüber hinaus ist neben den jetzt anstehenden Baubehördenverfahren auch die Standortentscheidung für das Möbelhaus des XXXLutz ein wichtiger Faktor für den weiteren Ablauf. 

Der Architekturwettbewerb, bei dem 21 lokale und international tätige Architekturbüros teilgenommen haben, wurde von einer Jury bestehend aus Vertretern der RLB OÖ, der Stadt Linz sowie renommierten Architekten aus Österreich und Deutschland entschieden. Als Sieger des mehr als sechs Monate dauernden Prozesses ging das Architekturbüro Henn (350 Mitarbeiter aus 30 Nationen mit Niederlassungen in München, Berlin und Peking) hervor. Henn kann auf mehr als 70 Jahre Erfahrung in den Bereichen Arbeitswelt und Kultur, Lehre und Forschung zurückgreifen und zeichnete unter anderem für die Planung des Zalando Headquarters in Berlin, der Autostadt Wolfsburg oder des Haikou Towers im chinesischen Hainan verantwortlich. 

Das achtgeschoßige Gebäude mit spezieller Element-Glasfassade bietet mit einer Nutzfläche von rund 24.000 Quadratmetern Platz für ein repräsentatives Foyer, großzügige Kundenbegegnungszonen, einen Veranstaltungs- und Konferenzbereich sowie Arbeitsplätze für rund 1.000 Mitarbeiter der Raiffeisenlandesbank OÖ. Für genügend Helligkeit sorgt die Konstruktion als Atriumgebäude. Weitere wichtige Elemente der offenen Planung sind Rückzugsbereiche, Steh- und Sitzbesprechungsorte sowie Flächen für spontane und schnelle „Snap-Meetings“. Kernpunkt des Konzeptes ist darüber hinaus ein im Erdgeschoß integriertes Gastronomie- und Geschäftsangebot, das nicht nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Die abgestufte Höhenentwicklung des Gebäudes orientiert sich an den benachbarten Gebäuden und vermittelt so zwischen dem BlumauTower, der Wohnbebauung entlang der Goethestraße sowie den Bestandsgebäuden des ursprünglichen Stammareals. Darüber hinaus werden rund 550 neue Tiefgaragenplätze zur Verfügung stehen.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Schaffung flexibler und modernster Arbeitswelten, die sich möglichst einfach auf aktuelle Anforderungen anpassen lassen. Starre Raumkonzepte werden aufgelöst und durch anpassungsfähige Konzepte ersetzt. Die Gebäudestruktur soll unterschiedlichste Bürokonzepte - Einzel- und Gruppenbüros, aber auch Großraumlösungen für Arbeitsformen der Zukunft - gewährleisten.

Der Neubau ist als Nullenergiegebäude konzipiert. Das bedeutet, dass jene Energiemenge, die durch Heizen, Kühlen, Warmwasser, Beleuchtung und Strom verbraucht wird, selbst erzeugt wird. Basis dafür ist ein spezielles energetisches Konzept, das beispielsweise mittels Photovoltaik-Anlagen, intelligenter Fassadensysteme oder Erdwärmespeicher umgesetzt wird.