Spätestens seit der Coronapandemie ist das Thema „New Work“ in aller Munde. Das Büro der Vergangenheit hat ausgedient. Heute ist es ein Ort der Kommunikation und Identifikation. Räume werden so gestaltet, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entfalten können; gut durchdachte Designkonzepte mit Fokus auf den Menschen. Räume, die so vielfältig sind wie auch unsere tägliche Arbeit. Räume zum Konzentrieren, Kommunizieren, und Begegnungszonen.
"Office of the Year“: Prämierung Ende September
Dass diese Gestaltungsgrundsätze in Österreich angekommen sind, zeigen die vielen inspirierenden Einreichungen für das von CBRE auch heuer wieder ausgelobte „Office of the Year“. Die Bewertungen sind bereits abgeschlossen und die Prämierung findet Ende September statt.Können wir uns also zurücklehnen in unseren gemütlichen Designer-Lounge-Möbeln und die Füße hochlegen?
Ja klar! Aber wir sollten uns dabei fragen, woher eigentlich die Möbel kommen und was mit ihnen geschieht, wenn wir sie nicht mehr brauchen. Und was ist mit den Wänden, Doppelböden, Teppichen und Leuchten? Welche Auswirkung hat ein Büroausbau auf den CO2-Fußabdruck? Wie viel CO2 steckt in einem Produkt und unter welchen sozialen Bedingungen wurde es erzeugt? Wie gesund sind die Materialien für die Nutzer? Und wie viel Abfall entsteht, wenn wir wieder ausziehen? Was können wir in unserem nächsten Büro wiederverwenden? Auf all diese Fragen brauchen wir bald Antworten.
Forderung nach Materialpass
Anfang 2023 wurden die verbleibenden vier Umweltziele der EU-Taxonomie-Verordnung veröffentlicht. Darunter auch das Ziel „Übergang zur Kreislaufwirtschaft“. Bald wird darüber zu berichten sein, ob bei Renovierungen bestehender Gebäude mindestens 70 Prozent des ungefährlichen Abbruches einer Wiederverwendung oder einem Recycling zugeführt werden. Das Treibhauspotenzial (GWP) entlang des Lebenszyklus ist zu kalkulieren und auszuweisen. Es sind Um- und Rückbaukonzepte zu erstellen, wobei der Fokus auf zerstörungsfreier Demontierbarkeit liegt. 50 Prozent des Bestandes sollten erhalten werden. Die eingesetzten Baumaterialien müssen zu genau definierten Prozentsätzen aus Sekundärrohstoffen bestehen. Und ein Materialpass wird gefordert – ein elektronisches Dokument, in dem die Umwelt-Produktdeklarationen ersichtlich sind.
Höchste Zeit also, unsere Bau- und Ausstattungsbeschreibungen zu prüfen und unsere (BIM-)Datenbanken mit den entsprechenden Informationen zu füttern.
Mehr Informationen zu Kreislaufwirtschaft in Österreich finden Sie in dem ÖGNI-Positionspapier „Kreislaufwirtschaft – Stop talking, start acting“ auf der ÖGNI-Website unter Medien-Publikationen.