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Nobelskiort Lech eröffnete umstrittenes neues Gemeindezentrum

"Dorfhus" und "Lechwelten" spalteten die Gemeinde - Kosten explodierten auf 54 Mio. Euro
Patrick Baldia
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© D\M | Am Freitag wurden Dorfhus und Lechwelten feierlich eröffnet

Nach mehreren Jahren der Planung und des Baus ist am Freitag im Vorarlberger Nobelskiort Lech am Arlberg das neue Gemeindezentrum eröffnet worden. Das Vorhaben - es betrifft zwei Gebäude namens "Dorfhus" und "Lechwelten" mit angeschlossener Tiefgarage - hatte die Gemeinde über Jahre hinweg tief gespalten. Auch sind die Kosten explodiert: War vor zwei Jahren noch von 40 Mio. Euro gesprochen worden, so kostete das Gemeindezentrum letztlich 54 Mio. Euro.

Während das fünfstöckige "Dorfhus" künftig als "zentrale Anlaufstelle für alle" dienen soll, liegt der Fokus der viergeschoßigen "Lechwelten" auf mehrtägigen Veranstaltungen, die mit Nächtigungen und Freizeitangeboten zusätzliches Geld in die Kasse spülen sollen. "Lechwelten" und "Dorfhus" - Baubeginn war 2019 - sind die Eckpfeiler für einen in Entstehung befindlichen Ortskern, der in naher Zukunft auch den Kirch- und Schulplatz einschließt. Als nächster Schritt werde die Schulplatzgestaltung umgesetzt, hieß es am Freitag.

Im "Dorfhus" sind nun alle Abteilungen der Gemeinde, die Lech Zürs Tourismus GmbH sowie Poststelle und Bücherei untergebracht. Der multifunktionale Saal der "Lechwelten", in dem bis zu 620 Personen Platz finden, wird seinerseits den Besuchern von Formaten wie "Impact Lech" oder dem Philosophicum einen modernen, zeitgemäßen Rahmen bieten. "Wenn wir bei den Top-Tagungsdestinationen dabei sein wollen, müssen wir Vorreiter sein und mit unserer Veranstaltungslocation neue Maßstäbe setzen", sagte Hermann Fercher, Direktor von Lech Zürs Tourismus. Eine neue Heimat finden in den "Lechwelten" auch Trachtenkapelle und Musikschule sowie Musikschulchor. Im Erdgeschoß stehen 500 Quadratmeter zur Verfügung, die für Handelsflächen und Gastronomie vorgesehen sind. Im Jahr 2020 war über einen Einstieg der nun insolventen KaDeWe-Gruppe verhandelt worden.

Bürgermeister Gerhard Lucian betonte, dass die beiden neuen Gebäude wesentlich für die Weiterentwicklung der Gemeinde seien. Im Sinne der wirtschaftlichen Lebensgrundlage gelte es, in die Tourismuszukunft zu investieren und die Entwicklungen im Auge zu behalten. Noch habe Lech keine Schneeprobleme, doch das könne sich ändern. Die Auslastung im Sommer sei bereits sehr gut, doch müssten die Anstrengungen in Richtung Ganzjahrestourismus gehen. (apa)