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Noch nie war der Markt so komplex

Astrid Grantner-Fuchs, Geschäftsführerin bei EHL Immobilien Bewertung spricht im Coverinterview über Inflation, Zinserhöhungen, ESG und den Einfluss von Krisen aus Bewertersicht. Und warum sie zuletzt eine Prüfung zum ÖGNI-Consultant abgelegt hat.
Amelie Miller
Astrid Grantner-Fuchs
Astrid Grantner-Fuchs
© REMG/Rizar.Photo

Was ist Ihre Lieblingsassetklasse?

Astrid Grantner-Fuchs: Eindeutig das Wiener Zinshaus. Es zählt zu meiner absoluten Lieblingsassetklasse, vor allem, weil mich die historische Bausubstanz begeistert. Bei Besichtigungen finde ich immer wieder Baudetails oder Ornamente, die mein Herz höherschlagen lassen. Darüber hinaus ist ein solide saniertes und entwickeltes Zinshaus eines der besten Beispiele für eine nachhaltige Immobilienentwicklung.

Ist nicht gerade das Zinshaus für Bewerter sehr herausfordernd?

Ja natürlich. Gerade in den letzten Jahren haben wir am Zinshausmarkt außergewöhnliche Preisentwicklungen beobachten können. Das hat uns Bewerter sehr gefordert. Unsere zentrale Aufgabe ist es ja, in der Bewertung den Markt zu reflektieren. Wir zerlegen ein Zinshaus dabei gedanklich wie ein Anatom und sehen uns die einzelnen Bereiche auf Einheitenebene differenziert an. Darüber hinaus müssen etwaige Potenziale berücksichtigt werden.

"Das gegenseitige Hinauflizitieren der Preise im Zinshausbereich scheint vorbei zu sein."
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Die Zinshäuser hatten einen Peak, jetzt scheinen die Preise wieder etwas nachzulassen. Wie sehen Sie das?

Wir sehen es noch nicht manifestiert. Es dauert ja immer eine Zeit, bis ein Preis im Grundbuch ersichtlich ist. Und aufgrund der vielen Share-Deals, auch im Zinshausbereich, findet man nicht alle Transaktionen im Grundbuch. Derzeit bekommen wir mit, dass sich das Preisniveau, nicht zuletzt aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, anpasst und Preise, die bis vor wenigen Monaten noch aufgerufen wurden, in der Form wohl nicht mehr bezahlt werden. Es gibt derzeit viele Unsicherheiten im Markt, und das muss sich erst wieder einmal stabilisieren.

  Das komplette Coverinterview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 05 des ImmoFokus - jetzt auch digital.