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Nonfood-Handel in Europa sinkt um 3 Prozent

Die 27 EU-Staaten verzeichneten im Einzelhandel durchschnittlich ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent. Verluste gab es hingegen im Nonfood-Handel, der EU-weit Umsatzrückgänge von 3,0 Prozent hinnehmen mussten. Das sind aktuelle Ergebnisse, die GfK heute in einer neuen und umfassenden Studie zum Einzelhandel in Europa veröffentlicht.
Amelie Miller
Handel
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© Pixabay

Die größten Umsatzrückgänge bei Gütern des nichttäglichen Bedarfs verzeichneten Italien (-11,6 Prozent), Spanien (-11,0 Prozent) und Zypern (-10,8 Prozent). Besonders der Einzelhandel mit Bekleidung und Schuhen brach in vielen Ländern um teilweise über 20 Prozent ein. In den Niederlanden hingegen konnte der Nonfood-Handel insgesamt deutlich zulegen (+6,2 Prozent). Anders als in vielen europäischen Staaten wurde der Einzelhandel hier in der ersten Infektionswelle nicht geschlossen und der Onlinehandel wuchs vergleichsweise kräftig. Auch in Litauen (+7,7 Prozent) und Dänemark (+6,2 Prozent) wurde 2020 deutlich mehr Umsatz mit Nonfood-Artikeln gemacht als im Vorjahr.

Kaufkraft: 

Unter den 27 EU-Staaten verzeichneten Spanien, Italien und Zypern die größten Einkommensrückgänge, da sich hier die langen Lockdowns und auch die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Tourismus bemerkbar machten. Auch in Ungarn, wo es in den vorangegangenen Jahren deutliche Einkommenszuwächse gab, waren 2020 große Rückgänge zu verzeichnen, wobei hier die schwache Entwicklung des ungarischen Forint die Schlüsselrolle spielt. 

Einzelhandelsumsatz: 

Der FMCG-Einzelhandel konnte 2020 in den EU-27-Staaten ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent verzeichnen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Nahrungsmittelkonsum aufgrund von geschlossenen Kantinen, Restaurants und allgemeinen Ausgangssperren in die eigenen vier Wände verlagert wurde. Die stärksten Zuwächse gab es in Deutschland (+12,4 Prozent), Irland (+10,3 Prozent), Österreich (+8,4 Prozent) und Luxemburg (+8,0 Prozent). Der Handel mit Gütern des nichttäglichen Bedarfs ging hingegen EU-weit um 3,0 Prozent zurück. 

Anteil Einzelhandelsumsatz am privaten Konsum: 

Entgegen dem bisher langfristig wirkenden Trend stieg der Einzelhandelsanteil am privaten Konsum in den 27 EU-Staaten im Jahr 2020 deutlich an. Im Schnitt tätigen die Einwohner der EU 35,5 Prozent ihrer Konsumausgaben im Einzelhandel. Die höchsten Anteile an den Konsumausgaben hat der Einzelhandel weiterhin in Kroatien (50,9 Prozent) und Ungarn (53,3 Prozent). 

Inflation: 

Nachdem die Inflation 2020 bei nur 0,7 Prozent lag, was unter anderem auf den stark gesunkenen Ölpreis zurückzuführen ist, wird für 2021 ein Anstieg der Inflationsrate auf 1,9 Prozent erwartet. Besonders deutlich sollte der Anstieg der Inflation in Deutschland ausfallen, wo mit dem Jahreswechsel die temporäre Reduktion der Mehrwertsteuer auslief. Hier wird für 2021 ein Preisanstieg von 2,4 Prozent erwartet, nach 0,4 Prozent im Vorjahr. 

Einzelhandel mit technischen Konsumgütern: 

In zwölf westeuropäischen Staaten wurden fast 40 Prozent des Umsatzes mit technischen Konsumgütern im Jahr 2020 online getätigt. Die größten Gewinner waren die Click-and-Mortar-Händler, die ihren Onlineumsatz mit einem Wachstum von +60 Prozent wesentlich stärker steigern konnten als der reine Onlinehandel (+36 Prozent) und nun erstmals einen Anteil von über 50 Prozent an allen Onlineumsätzen erreichen konnten.