Diese Woche hat Emmanuel Macron einen massiven Ausbau der Atomkraft angekündigt. Sechs neue Druckwasserreaktoren, sogenannte EPR-Reaktoren, sollten gebaut sowie die Errichtung von acht weiteren Kraftwerken bis 2050 geprüft werden.
Aktuell verfügt das Land über 56 Kraftwerke. Selbst nach dem folgenschweren Unfall in Fukushima 2011 hielt Frankreich an der Atomkraft fest. Zugleich werde die Laufzeit aller bestehenden Kraftwerke verlängert, wenn die Sicherheit es erlaube. Es solle kein Kraftwerk mehr vom Netz gehen, wenn es keine zwingenden Sicherheitsgründe dafür gebe.
Macron begründete das entschiedene Festhalten an der Atomkraft damit, dass auf diese Weise die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert werde. Nur so ließe sich das Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 erreichen.
Parallel kündigte Macron einen Ausbau der erneuerbaren Energie an, um die lange Bauzeit der neuen Atomkraftwerke zu überbrücken. "Da es 15 Jahre dauert, einen Reaktor zu bauen, müssen wir den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen", sagte Macron. Deswegen sollten 50 Offshore-Windparks gebaut werden. Bisher hat das küstenreiche Land noch keinen funktionierenden Windpark im Meer.
"Wir müssen ehrlich eingestehen, dass wir da spät dran sind", sagte Macron. Die Kapazität der Windkraftanlagen auf dem Land solle bis 2050 verdoppelt werden, fügte er hinzu. Ursprünglich hatte Frankreich eine Verdopplung der aus Windkraft gewonnenen Energie innerhalb von zehn Jahren angestrebt.
Die Atomenergie ist sicher der einfachste Weg CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen. Aber müssen wir immer den einfachsten Weg gehen.
Sollten wir uns die Rede von US-Präsident JFK ins Gedächtnis zu rufen:
“We choose to go to the Moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard, because that goal will serve to organize and measure the best of our energies and skills, because that challenge is one that we are willing to accept, one we are unwilling to postpone, and one which we intend to win, and the others, too.”
Sollten wir nicht "Moon" durch "CO2-Neutralität" ersetzen – “not because it is easy, but because it is hard”.