Geht es nach Nuveen Real Estate, mit einem verwalteten Vermögen von 147 Milliarden US-Dollar einer der größten Immobilien-Investmentmanager der Welt, sind an den globalen Immobilienmärkten Anzeichen einer Erholung erkennbar. Nach zwei Jahren kumulierter Verluste sind die Gesamtrenditen aus der Anlageklasse Private Real Estate wieder ins Positive gedreht. „Wir halten die Preiskorrektur an den Immobilienmärkten für fast abgeschlossen. Für Anleger könnte es sich daher lohnen, einen neuen Blick auf diese Anlageklasse zu werfen, die in der Vergangenheit über längere Zeiträume stabile Ertragsrenditen generiert und die Portfoliodiversifikation verbessert hat“, schreibt Donald Hall, Global Head of Research bei Nuveen Real Estate, in einem Kommentar.
Dass die Talsohle bald durchschritten sein könnte, dafür spricht auch eine Stabilisierung der Bewertungen und die Preisentwicklung am Transaktionsmarkt. Doch diese Indikatoren allein signalisieren noch keinen attraktiven Einstiegspunkt an den Immobilienmärkten. Eine ideale Voraussetzung für steigende Marktpreise und Bewertungen wären sinkende Zinssätze und stärkere Immobilienfundamentaldaten. „Da kommt es gelegen, dass die meisten Zentralbanken der Industrieländer die Zinswende eingeläutet haben. Die sinkenden Zinsen dürften auch zu niedrigeren Finanzierungs-, Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssätzen führen und den Wert von Immobilienvermögen erhöhen. Gleichzeitig spricht ein Rückgang der Bautätigkeit in allen Immobiliensektoren für eine mittelfristige Verbesserung der Immobilienfundamentaldaten“, führt Hall weiter aus.
Ein Rückzug lokaler und regionaler Banken – die häufig Baufinanzierungen bereitstellen – dürfte Nuveen zufolge zu einem künftigen Rückgang der Bautätigkeit führen. „Während diese Dynamik für Immobilienentwickler eine Herausforderung darstellen kann, ist sie für Vermieter und Investoren eine willkommene Entwicklung. Da der Angebotsdruck nachlässt, ist in Märkten, die aufgrund von Bevölkerungswachstum oder strukturellem Wandel eine positive Nachfrage aufweisen, mittelfristig mit höheren Belegungsquoten zu rechnen. In der Vergangenheit waren die Belegungsquoten eng mit dem Mietwachstum korreliert. Daher dürfte sich Anlegern eine Chance bieten, von höheren Belegungsquoten, steigenden Mieten und dem damit verbundenen Anstieg der Immobilienwerte zu profitieren.“
Der Ausblick für die Anlageklasse Private Real Estate scheint sich weltweit zu verbessern – allerdings wird die positive Dynamik vermutlich nicht alle Märkte und Teilmärkte gleichermaßen erfassen. Der Büromarkt in den USA zum Beispiel steht weiterhin von mehreren Seiten unter Druck, sodass für Nuveen eine breite Erholung in diesem Segment des Immobilienmarktes in naher Zukunft höchst unwahrscheinlich erscheint.
„Auch wenn ein unsicheres wirtschaftliches und geopolitisches Umfeld zusätzliche Risiken mit sich bringt; das gilt für alle Anlageklassen gleichermaßen,“ schreibt Nuveen Real Estate. Für Anleger könnte dies daher ein guter Zeitpunkt für den Wiedereinstieg in die Immobilienmärkte sein, um ihre Private Real Estate-Allokation auf ein strategisches Gewicht zu bringen. Auf lange Sicht zeichnen sich private Immobilien durch eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen, hohe Ertragsrenditen und eine gewisse Inflationsabsicherung aus. „Auch wenn es noch den einen oder anderen Rücksetzer geben könnte, glauben wir, dass sich der Marktausblick verbessert und sich aktuell hervorragende Anlagechancen für umsichtige Investoren bieten“, so Donald Hall.