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Österreich im Spitzenfeld der weltweiten Logistikstandorte

Weltbank-Index setzt Österreich auf Platz 7 unter 139 Staaten - Ranking bestätigt Branche und erfordert Politik-Maßnahmen, so der Zentralverband Spedition & Logistik
Patrick Baldia
Lagerhalle
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© Jonathan Friebel

Österreich belegt im Logistikleistungsindex 2023 der Weltbank den hervorragenden siebenten Rang unter 139 Staaten, gleichauf mit dem globalen Riesen Hongkong und deutlich vor Ländern wie Taiwan (13) und Südkorea (17).  Zu verdanken ist der Spitzenplatz vor allem Top-Bewertungen in den Kategorien Pünktlichkeit der Branche (1. Platz) und Nachverfolgbarkeit der Gütersendungen (3. Platz). Luft nach oben gibt es vor allem in den Bereichen Zollabwicklung (14.) und Infrastruktur (16.). Zentralverband Spedition & Logistik Präsident Alexander Friesz: „Dieser Erfolg beweist die Exzellenz des österreichischen Logistik-Sektors und bekräftigt erneut seine Bedeutung als sechstwichtigste Branche unserer Volkswirtschaft. Gleichzeitig ist er ein Weckruf an die Politik zur nachhaltigen Sicherung zukünftiger Rahmenbedingungen“. An der Spitze des aktuellen Rankings hat Singapur Deutschland abgelöst, das nun hinter Finnland gemeinsam mit Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz auf Platz drei liegt.

Im Logistikleistungsindex (Logistics Performance Index, LPI) bewertet die Weltbank die Standorte nach sechs Indikatoren auf einer Skala von 1 bis 5:

  1. Effizienz der Zoll- und Grenzabfertigung
  2. Qualität der handels- und verkehrsbezogenen Infrastruktur
  3. Qualität und Kosten der Abwicklung internationaler Transporte
  4. Kompetenz und Qualität der Logistikdienste
  5. Möglichkeiten zur Verfolgung und Zurückverfolgung von Warensendungen
  6. Einhalten der geplanten oder erwarteten Lieferfrist

Politik muss nachziehen und Rahmenbedingungen sichern

Für Oliver Wagner, Geschäftsführer des Zentralverbands Spedition & Logistik, ist das Ergebnis eine Bestätigung für die Branche, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und zugleich ein weiterer Hinweis an die Politik, endlich offene Baustellen anzugehen: „Dieser internationale Spitzenplatz beweist, dass die vielen Unternehmen und 250.000 Mitarbeiter:innen unserer Branche einen erstklassigen Job machen. Wie schon seit Jahren, plädieren wir daher erneut an die Politik, auch das Zollwesen nach europäischen Maßstäben zu modernisieren und die für die Wertschöpfung notwendigen Logistikflächen zu ermöglichen.“ Auch der Hinweis der Weltbank auf die Rolle regulatorischer Anreize für eine ökologisch nachhaltige Logistik müsse ernstgenommen werden, da sich eine wachsende Nachfrage nach weniger kohlenstoffintensiven Transportmitteln und energieeffizienterer Lagerhaltung zeige. Friesz: „Wir fordern die Politik einmal mehr dazu auf, die in Österreich nachweislich besonders moderne und innovative Logistikbranche bei der anstehenden Dekarbonisierung ernsthaft und auf Augenhöhe einzubinden. Die größte Herausforderung liegt dabei in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in der Reduktion von Emissionen im Straßengüterverkehr, der auch in Zukunft den Löwenanteil des Güterverkehrs ausmachen wird.“