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Österreichischer Immobilienmarkt meldet sich kräftig zurück

Wien und Vorarlberg treiben die Erholung – beide Bundesländer legen mit zweistelligen Zuwachsraten zu.
Michael Neubauer
Michael Neubauer
Österreichischer Immobilienmarkt meldet sich kräftig zurück
© REMAX Austria/Christian Postl

Der Immobilienmarkt Österreichs beendet die Schrumpfungsphase der letzten Jahre: 54.465 Verbücherungen im ersten Halbjahr 2025 bedeuten +13,9 % im Vergleich zu 2024 und verkleinern den Abstand zum Rekordjahr 2021 von -37,6 % auf -28,9 %. Auch das Zehnjahresmittel ist mit nur -13,1 % Abstand in Griffweite.

Wien und Vorarlberg als Trendsetter: Wien steigert seine Verbücherungen um +26,7 % auf 9.842 Einheiten, Vorarlberg führt mit +29,1 % prozentual. Niederösterreich bleibt mengenmäßig führend, die Steiermark und Oberösterreich liegen auf Rang drei und vier. Tirol ist mit -2,8 % die einzige Ausnahme.

„Die Ergebnisse von Vorarlberg und Wien, die üblicherweise dem Bundestrend eher voraus sind, als ihm zu folgen, lassen ungeachtet aller realpolitischen Entwicklungen durchaus positiv auf die Zukunft blicken“, sagt 
—Bernhard Reikersdorfer Managing Director von RE/MAX Austria

Transaktionswert erreicht 15,32 Mrd. Euro (+14,6 %), nur knapp unter dem Zehnjahresmittel. Wien dominiert mit 4,19 Mrd. Euro (+556 Mio. Euro), gefolgt von Niederösterreich (2,39 Mrd. Euro) und Oberösterreich (2,07 Mrd. Euro). Besonders stark wächst Vorarlberg mit +41,1 %. Burgenland und Kärnten bleiben im Mittelfeld.

Wohnungen und Einfamilienhäuser treiben Aufschwung: Wohnungen legten um +20,5 % zu, Einfamilienhäuser sogar um +31,6 %. Doppelhaushälften (+18,6 %) und Reihenhäuser (+6,2 %) profitieren ebenfalls. Grundstücke und Landwirtschaften bleiben schwach, bei Baugrundstücken zeigt sich nur ein kleines Plus von +3,4 %.

„Vor allem das niedrigere Zinsniveau, die temporären Gebührenbefreiungen für die meisten Grundbuchseintragungen, wie auch gewisse psychologische Gewöhnungseffekte haben die positive Entwicklung in den letzten Monaten spürbar gestützt. Damit kam es 2025 zu einer leichten Erholung des heimischen Immobilienmarktes. Die Verbücherungszahlen der Jahre 2021 und 2022 sind aber noch in weiter Ferne."
—Bernhard Reikersdorfer

Investmentmarkt uneinheitlich: Zinshäuser erholen sich mit +25 %, Bürogebäude und Lagerflächen legen zu. Mehrfamilienhäuser und Geschäftslokale bleiben hinter der Vorjahresentwicklung zurück.

Regionale Muster und Stadt-Land-Unterschiede: Trendsetter sind Vorarlberg, Wien und die größeren Flächenbundesländer, die vom Aufschwung bei Wohnungen und Einfamilienhäusern profitieren. Landeshauptstädte verzeichnen oft stärkere Zuwächse als ihre Bundesländer: Graz +31,5 %, Linz +25,9 %, Salzburg +43 %, Innsbruck +24,1 %, Klagenfurt +33,7 %. Umlandbezirke profitieren weniger, Ausnahme: Wiener Umlandbezirke in Niederösterreich.