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Österreich bleibt attraktiver Immobilien-Investmentmarkt

93 Prozent der Marktteilnehmenden ist sich sicher, dass Österreichs Immobilienmarkt attraktiv ist – mehr als die Hälfte der Befragten (52 %) empfindet den Standort sogar als sehr attraktiv – das sind deutlich mehr als im Vorjahr (35 %). Das sind die Ergebnisse des EY Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2022.
Amelie Miller
Stephan Größ
Stephan Größ
© EY Law/ Philipp Tomsich

Auch das Investmentvolumen wird sich in diesem Jahr stabilisieren, nachdem die COVID-19-Pandemie im Vorjahr für leichte Verunsicherung gesorgt hat: Während 2021 noch fast ein Drittel (28 %) mit einem sinkenden Investitionsvolumen gerechnet hat, geht heuer nicht einmal jeder Zehnte (9 %) davon aus. Die Hälfte der Befragten (51 %) rechnet damit, dass das Investitionsvolumen auf hohem Niveau bleiben wird, zwei von fünf (40 %) gehen sogar davon aus, dass es weiter steigen wird.

„Trotz der großen Unsicherheit aufgrund der Pandemie hat sich der österreichische Immobilienmarkt bisher als äußerst krisensichere Anlagemöglichkeit erwiesen. Der Trend dürfte sich auch im nächsten Jahr fortsetzen, ein wirklich gutes Zeichen für den Standort und heimischen Immobilienmarkt“, erklärt Stephan Größ, Partner bei EY Law und Leiter des Real Estate Sektors für EY Österreich.

Preisanstieg bei Wohn- und Logistikimmobilien erwartet

Nach wie vor ungebrochen bleibt aller Voraussicht nach der Preisanstieg bei den Wohnimmobilien: Die Investoren gehen in allen Lagen von steigenden Preisen für diese Assetklasse aus. Ähnlich entwickeln werde sich die Situation am Markt für Logistikimmobilien, auch hier erwarten die Befragten eine weitere Teuerung über alle Lagen hinweg.

Die Asset-Klasse Hotels dürfte sich im nächsten Jahr stabil entwickeln, vor allem bei Businesshotels prognostizieren die Befragten unabhängig von der Lage gleichbleibende Preise. Für Ferienhotels dürften die Preise in 1-b-Lagen zumindest leicht sinken, andere Lagen dürften sich heuer stabil halten. Auch bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien bzw. Shopping-Centern hängt die erwartete Preisentwicklung stark von der jeweiligen Lage ab.

Größ dazu: „Der österreichische Markt ist für nationale wie internationale Investor:innen interessant. Bei dieser weiterhin hohen Nachfrage für die als sicher geltende Anlageform ist es deshalb nicht verwunderlich, dass auch ein weiterer Preisanstieg speziell im Wohn- und Logistiksegment erwartet wird.“  

Interesse an Wohnimmobilien seitens Investor:innen ungebrochen hoch

Wenig überraschend ist daher auch, dass das Wohnsegment auch für 2022 wie bereits in den drei Jahren zuvor die beliebteste Asset-Klasse (90 %) bleibt. Auch Immobilien im Gesundheitsbereich gewinnen zunehmend an Attraktivität für Investor:innen. Für zwei Drittel (67 %) stehen Immobilien dieser Nutzungsklasse in diesem Jahr im Fokus, im Vorjahr war es noch weniger als die Hälfte der Befragten (43 %).

Rückläufig ist das Interesse an Büroliegenschaften: Waren 2021 noch 70 Prozent daran interessiert, so ist es in diesem Jahr weniger als die Hälfte (49 %) der Befragten. Auch das Hotellerie-Segment sowie Shopping-Center stehen dieses Jahr mit jeweils rund 30 Prozent weniger im Investmentfokus.

Größ sieht den Grund für die Unterschiede hinsichtlich der Assetklassen vor allem in der pandemiebedingten Krise: „Es sind natürlich genau jene Segmente aktuell weniger spannend für Investoren, die durch die Pandemie und die daraus folgenden Einschränkungen besonders betroffen waren. Tourismus und Handel waren von COVID-19 stark beeinflusst, mussten teilweise monatelang geschlossen bleiben. Auch im Bürosegment ist die Unsicherheit aktuell groß, hier warten viele Investoren vorerst ab, ob sich das Homeoffice auch nach der Pandemie großflächig halten wird.“  

Im Zuge des EY Trendbarometers Immobilien-Investmentmarkt 2022 wurden über 60 aktive Investoren und weitere Marktteilnehmer am österreichischen Immobilienmarkt befragt wurden.