"Insbesondere in den Wintermonaten tun wir uns daher mit dem Wachstum schwer," so der Volkswirt. Darüber hinaus müsse das Corona-Management verbessert werden, um auf eine mögliche Welle im Herbst vorbereitet zu sein. Weiters seien strukturelle Faktoren wie die hohe Abgabenbelastung des Faktors Arbeit ein Hindernis.
So erholt sich Österreichs Wirtschaft im Vergleich mit anderen EU-Staaten bisher eher langsam von der Coronakrise. 2021 lag das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 2,3 Prozent unter dem Niveau von 2019, im EU-Schnitt lag das BIP um 0,9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Ab heuer könnte Österreichs Wirtschaft die Krise aber zumindest zahlenmäßig hinter sich lassen, geht aus Berechnungen der Agenda Austria hervor.
Bereits für 2022 rechnet die Agenda Austria für Österreich mit einem BIP über dem Niveau von 2019, für 2023 sollen es sogar 4,2 Prozent mehr reales BIP sein als vor der Krise. Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt Österreich damit jedoch hinterher. Die Entwicklung liegt klar unter dem EU-Schnitt, für den für 2023 ein um 5,9 Prozent höheres reales BIP zum Vorkrisenniveau vorausgesagt wird.
Einige EU-Länder haben bereits 2021 ihr Vorkrisenniveau überschritten, allen voran Irland, dessen BIP 2021 um 20,4 Prozent höher lag als vor der Pandemie. Das Land profitiere allerdings vor allem von der Ansiedelung von Apple und Google. Aber auch Luxemburg (plus 5,1 Prozent zum Niveau von 2019), Schweden (plus 2,0 Prozent) oder Dänemark (plus 1,8 Prozent) haben die BIP-Verluste aus der Krise bereits wettgemacht und blicken auch in den kommenden Jahren einem Wachstum entgegen.
2023 dürfte das Niveau des irischen BIP laut Agenda Austria bereits 32,7 Prozent über dem Level von 2019 liegen. Für Luxemburg werden 12,3 Prozent mehr als vor der Krise erwartet, für Schweden 7,9 Prozent mehr und für Dänemark 7,1 Prozent mehr. (apa)