"Für die Zustellung dieser enormen Mengen an bestellten Paketen und Waren brauchen wir komplexe Logistikprozesse, viel Branchen-Know-how, aber auch berechenbare Rahmenbedingungen", so Oliver Wagner, Geschäftsführer des Zentralverbandes Spedition & Logistik, am Dienstag in einer Aussendung. Vereinzelt komme es auch zu temporären Überlastungen und Problemen bei der Zustellung. "Unsere Zustelldienste befinden sich seit knapp zwei Jahren in einem permanenten Ausnahmezustand", so der Verbandsgeschäftsführer. Alle Unternehmen hätten in diesem Jahr "kräftig in ihre Infrastrukturen investiert, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können".
Die Paket-Branchenvertretung fordert von der Politik mehr Verständnis für den wachsenden Platzbedarf der Zustelldienste. Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, müssten Logistikflächenwidmung in ganz Österreich an die wachsenden Anforderungen angepasst werden, so der Verband. Besonders betreffe das entsprechende Flächen und einheitliche Regeln.
Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres nach Angaben der Regulierungsbehörde RTR in Österreich 150 Millionen Pakete zugestellt - das waren um 34 Millionen mehr als im ersten Halbjahr 2020. Die Österreichische Post hat im zweiten Quartal 56 Prozent aller Pakete im Inland zugestellt und ein Viertel der Pakete, die von Österreich aus ins Ausland gingen abgewickelt. Die Postgewerkschaft hat kürzlich wegen der hohen Mitarbeiterbelastung Alarm geschlagen. Bei einem Krisengipfel hat das Management laut Gewerkschaft zugesagt, rund 1.500 neue Mitarbeiter einzustellen. (apa)