Das Transaktionsgeschehen am Markt für Pflegeheimimmobilien wird maßgeblich durch institutionelle Investoren geprägt. Im Zuge der Corona-Pandemie hat das Interesse an Investitionen in Objekte mit stabilen Miet- und Pachteinkünften noch einmal deutlich zugenommen. So ist auch die Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeimmobilien gestiegen.
„Ein wesentlicher Aspekt, warum institutionelle Investoren gerade verstärkt in diesen Markt eintreten, ist das Thema Resilienz“, erläutert Constantin Gutknecht. „Die geringe Konjunkturabhängigkeit der Assetklasse gepaart mit langlaufenden Pachtverträgen ist für viele Investoren interessant, die eine Income-Strategie verfolgen. Durch alle Rezessionsphasen der vergangenen 30 Jahre hinweg sind die Gesundheitsausgaben stetig gestiegen. Diese Robustheit ist einer der Hauptgründe, warum der Markt für Gesundheitsimmobilien in den vergangenen Jahren und auch aktuell solch eine hohe Dynamik aufweist. Im Zuge dessen hat eine Konsolidierung und Professionalisierung aufseiten der Betreiber eingesetzt. Zudem gibt es im Vergleich zu anderen, etablierten Immobiliensegmenten ein Renditeplus von rund 100 Basispunkten.“
Jedoch mangelt es auch in dieser Assetklasse an adäquaten Angeboten. Der Nachfrageüberhang sorgt für rückläufige Rendite. In den vergangenen Jahren war ein Absinken um 100 bis 200 Basispunkte zu verzeichnen. Die Anfangsrenditen für langjährig vermietete, reine Pflegeheime variieren derzeit zwischen 4,0 und 7,0 Prozent.
„Es ist sehr schwer an geeignete Flächen für den Neubau von Pflegeimmobilien zu gelangen. Insbesondere in den deutschen Metropolen und Großstädten. Beispielsweise stehen wir bei uns in Hamburg auch in Konkurrenz zum Wohnungsbau“, berichtet Thomas Flotow, Sprecher der Geschäftsführung von PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH. „Das größere Problem bei der Ausweitung des Pflegeangebotes ist jedoch die mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften. Die Rekrutierung von Personal gestaltet sich nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in Ballungszentren immer schwerer.“