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Porr erzielte zum Halbjahr kräftigen Gewinnzuwachs

Produktionsleistung stieg um 3,3 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro - Wohnbau schwächelt weiter
Michael Neubauer
STRAUSS, Karl-Heinz
STRAUSS, Karl-Heinz
© Astrid Knie

Der heimische Baukonzern Porr hat heuer zum Halbjahr ein massives Gewinnplus erzielt. Unter dem Strich blieben 27,5 Mio. Euro - das waren um 47,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Auftragseingang ging allerdings um 15,2 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro deutlich zurück. 2023 habe der Brenner Basistunnel für "schwer zu überbietende Rekorde gesorgt", erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Der Orderpolster liegt bei knapp 8,6 Mrd. Euro (minus 4,8 Prozent).

In der ersten Jahreshälfte 2024 sicherte sich die Porr den Angaben zufolge Aufträge wie die bahntechnische Ausrüstung des 27 Kilometer langen zweiröhrigen Semmering-Basistunnels, die sie gemeinsam mit der Rhomberg Sersa Rail Group abwickelt. Im Bereich Umwelttechnik kam beispielsweise eine thermische Abfallverwertungsanlage mit Energierückgewinnung in Gorlice (Polen) hinzu. "Nach dem Tief der Vorjahre" habe es auch "wesentliche Aufträge im österreichischen und deutschen Wohnbau" gegeben. Weiters berichtete der Konzern von neuen Großprojekten in den Bereichen Straßenbau und Datacenter.

Die Produktionsleistung erhöhte die Porr heuer in den ersten sechs Monaten gegenüber der Vorjahresperiode um 3,3 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Wachstumstreiber sei hier insbesondere die Infrastruktur, etwa die Bereiche Tunnelbau und Großprojekte in Rumänien. Österreich sei mit einem Anteil von 44,8 Prozent der wichtigste Markt, gefolgt von Deutschland und Polen. Der Umsatz war mit 2,9 Mrd. Euro nominell stabil (plus 0,6 Prozent)

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb nach dem ersten Halbjahr 2024 ein Gewinn (EBITDA) von 148,1 Mio. Euro (plus 8,4 Prozent). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 23,7 Prozent auf 42,2 Mio. Euro wesentlich stärker.

"Leistungssteigerungen, volle Auftragsbücher und die erwartete Trendwende in der europäischen Bauwirtschaft sorgen für einen positiven Ausblick auf die zweite Halbzeit", teilte das Management mit. Basierend auf dem hohen Auftragsbestand rechne der Vorstand für 2024 weiterhin "mit einer moderaten Leistungssteigerung". Gleichzeitig erwarte er "eine Erhöhung des Betriebsergebnisses". Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf 3,0 Prozent steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag diese bei 2,3 Prozent.

"Wir gehen heuer von einer Erholungsphase aus. Der Wohnbau schwächelt noch und beeinflusst damit natürlich auch das Gesamtbauvolumen, aber wir erwarten spätestens 2025 eine deutliche Trendwende in der europäischen Bauwirtschaft." Karl-Heinz Strauss, CEO Porr

Der sonstige Hochbau zeige sich weitgehend stabil, der Tiefbau profitiere vom Ausbau der digitalen und Energieinfrastruktur - "beides schlägt sich im Leitungsbau nieder".

Die Porr beschäftigte im Berichtszeitraum 20.832 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ein Zuwachs von 3,4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

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