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Potenzial für institutionelle Hotelbetreiber in der Ferienhotellerie

Die Tourismusberatung Kohl & Partner hat 200 Hoteliers und Destinationsmanager im gesamten Alpenraum über den Strukturwandel in der Ferienhotellerie befragt
Patrick Baldia
Potenzial für institutionelle Hotelbetreiber in der Ferienhotellerie
Eine aktuelle Branchenumfrage zeigt auf, dass Hoteliers und Destinationsmanager in der Ferienhotellerie einen deutlichen Strukturwandel erwarten.
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Aktuell wird der Ferientourismus noch durch familiengeführte Betriebe dominiert. Das Stimmungsbild zeigt jedoch deutlich, dass die Zukunft durch herausfordernde Nachfolgesituationen geprägt sein wird. Hier kann ein institutioneller Betreiber für manche Hotels eine sinnvolle Nachfolgelösung darstellen – auch wenn für diese wirtschaftlich gesehen die Bäume oft nicht in den Himmel wachsen. Unabhängig davon, ob betreiber- oder familiengeführt gilt: Profilierte Betriebe sind gefragt.

„Das Potenzial für institutionelle Hotelbetreiber in der Ferienhotellerie besteht – diese müssen allerdings Konzepte entwickeln, die einen echten Mehrwert im Vergleich zu den familiengeführten Betrieben bieten“, so Martin Domenig, Managing Partner bei Kohl > Partner.  

Ferienhotellerie: Familiengeführte Betriebe dominieren

Insgesamt dominieren die familiengeführten Betriebe deutlich. Über drei Viertel der befragten Hoteliers und Destinationsmanager geben an, dass der Anteil der familiengeführten Betriebe zwischen 80 % und 100 % liegt. Größere, überregional bekannte Destinationen mit zweisaisonaler Nachfrage weisen jedoch häufiger eine höhere Präsenz betreibergeführter Ferienhotels auf.

Luft nach oben bei der Profilierung in der Ferienhotellerie

Zahlreiche Ferienhotels haben in den letzten Jahren ihr Profil geschärft und sich auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet. Dennoch zeigt die Umfrage deutlich: Hier gibt es noch erhebliches Potenzial. Nur 30 % der Betriebe in den befragten Regionen verfügen über ein klares Zielgruppen-Profil. Auch Outdoor-Angebote, die auf naturaffine Gäste abzielen, könnten in vielen Regionen stärker entwickelt werden.

Betreibergeführte Betriebe vielfach etabliert, kämpfen aber um Erfolg

Über 80 % der befragten Destinationsmanager und Hoteliers geben an, dass es in der eigenen Region schon betreibergeführte Hotelbetriebe gibt. In der Einschätzung der Befragten dominiert jedoch der Eindruck, dass die Performance der betreibergeführten Ferienhotels etwas schlechter sei als jene der eingesessenen Familienbetriebe.

Deutlicher Strukturwandel erwartet

Bei der Frage nach der zukünftigen Bettenentwicklung zeigt sich ein gemischtes Bild, das stark von regionalen Besonderheiten abhängt. Die Ära großer Bettenzuwächse scheint jedoch vorüber. Sowohl im Premiumsegment als auch bei Ferienwohnungen wird weiterhin ein Anstieg der Kapazitäten erwartet, während der Rückgang vor allem bei 1- und 2-Sterne-Betrieben vorhergesagt wird.