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Preise für Wohnimmobilien in Deutschland fallen in Rekordtempo

Minus 9,9 Prozent im zweiten Quartal
Patrick Baldia
Berlin
Berlin
© AdobeStock | Vor allem in den deutschen Top-7-Metropolen (im Bild: Berlin) gab es im zweiten Quartal große Preisrückgänge

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im zweiten Quartal in Rekordtempo gesunken. Sie fielen von April bis Juni um durchschnittlich 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies war der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.

Im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2023 waren Wohnimmobilien um 1,5 Prozent günstiger, doch fiel der Rückgang geringer aus als in den beiden Vorquartalen mit minus 2,9 und minus 5,1 Prozent. Ausschlaggebend für die sinkenden Kaufpreise dürften eine geringere Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und anhaltend hoher Inflation sein.

Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen waren deutliche Preisrückgänge zu verzeichnen. Allerdings fiel der Abwärtstrend in den Städten stärker aus. Große Preisrückgänge im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es in den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf). Hier gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 12,6 Prozent zurück, für Wohnungen musste um 9,8 Prozent weniger gezahlt werden als ein Jahr zuvor.

"Am geringsten waren die Rückgänge in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen", so die Statistiker. Hier waren Eigentumswohnungen um 7,0 Prozent billiger als im zweiten Quartal 2022, während Ein- und Zweifamilienhäuser sogar um 8,1 Prozent weniger kosteten. Im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2023 fielen die Preise in den dünn besiedelten Kreisen für Eigentumswohnungen um 2,1 Prozent, während die für Ein- und Zweifamilienhäuser leicht um 0,7 Prozent stiegen.

Einer Studie der DZ Bank zufolge dürften die Immobilienpreise im Gesamtjahr angesichts schwieriger Rahmenbedingungen wie steigenden Zinskosten und teuren Materialien zwischen vier und sechs Prozent sinken. "Gemessen an den erheblich schlechteren Finanzierungskonditionen und der Unsicherheit über zukünftige Investitionen in eine energetische Sanierung und neue Heiztechnik erscheint der Preisrückgang im einstelligen Prozentbereich moderat", heißt es in der Untersuchung. (apa)