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Prolongiertes Chaos oder Rückgrat gefragt.

Planungsstadträtin Maria Vassilakou stoppt wieder einmal ein Widmungsverfahren in der Zielgeraden, um weiter zu diskutieren. Wie wäre es umgekehrt. Zuerst reden und dann ein Widmungsverfahren starten. Oder einmal Verantwortung übernehmen: entscheiden und dazu stehen?
Michael Neubauer

Noch-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig darf sich freuen. Mitte des Jahres wird er Michael Häupl als Wiener Bürgermeister beerben. Noch ist unklar, wer ihm auf den Posten als Wohnbaustadtrat folgen wird. Planungsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen streut Ludwig im vorauseilendem Gehorsam Rosen. Das liest sich in ihrem Facebook-Post so. „Ich gratuliere Michael Ludwig ganz herzlich zur Wahl des neuen Vorsitzenden der Wiener SPÖ. Er ist ein vertrauter Regierungskollege, mit dem ich in den vergangenen Jahren ausgezeichnet zusammengearbeitet habe, und dessen Handschlagqualität ich schätze. Lieber Michi, die Arbeit wartet! Ich freue mich, dass wir sie zügig angehen können.“ Wie diese „ausgezeichnete Zusammenarbeit“ funktioniert, haben die beiden in der jüngsten Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen. Nach dem Wirbel um das Projekt am Heumarkt ziehen nun dunkle Gewitterwolken über das Projekt Althangründen. Aber lassen wir Vassilakou selbst zu Wort kommen – dank Facebook: „In den vergangenen Tagen habe ich Gespräche mit allen Akteuren geführt. Ich habe sowohl mit dem Bezirk, als auch mit dem Investor und insbesondere mit kritischen Anrainern aus der Umgebung gesprochen. Auf Basis dieser Gespräche habe ich nun folgende Entscheidung über die weitere Vorgangsweise getroffen. Das vorliegende Widmungsverfahren wird nicht weiterverfolgt.“ Super. Vassilakou stoppt das Widmungsverfahren nachdem sich die Alsergrunder Bezirksvertretung einstimmig dagegen ausgesprochen hatte. Also muss das geplante Widmungsverfahren ihren Vorstellungen entsprochen haben, sonst hätte sie dieses ja nie in gang gesetzt. Bevor ein neues Verfahren gestartet wird, soll der Architekturwettbewerb im April abgewartet werden. Also ich lasse einmal Architekten planen – und dann? Dann ändere ich den Flächenwidmungsplan nach den Plänen des Gewinnerprojektes? Oder werfe ich das Gewinnerprojekt, wenn es dem Flächenwidmungsplan nicht entspricht, in den Müll? 6B47, heißt es begrüße die Entscheidung, da sich so die Planungssicherheit erhöhe. Was bleibt ihnen auch anderes über. Wie wäre es umgekehrt. Zuerst reden und dann ein Widmungsverfahren starten. Oder einmal Verantwortung übernehmen, entscheiden und dazu stehen? Auch, wenn es der eigenen Parteibasis nicht gefällt. Wie wär’s damit? Heißt es nun Städte- oder Bezirksplanung? #