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Prominenter Investor beteiligt sich an STYR Group

Christian Trummer, Mitbegründer der Krypto-Börse Bitpanda steigt bei Mödlinger Gebäudetechnikunternehmen ein
Ferdinand Neubauer
Prominenter Investor beteiligt sich an STYR Group
v.l.n.r. Christian Trummer_Markus Colle_Martin Holnburger
© STYR Group

Die STYR Group hat seit kurzem einen neuen, prominenten

Investor an Bord. Christian Trummer, Mitbegründer und ehemaliger Chief Technical Officer

(CTO) des mittlerweile milliardenschweren Fintech Unternehmens Bitpanda, beteiligt sich an

dem Gebäudetechnikunternehmen mit Sitz in Mödling.

„Der massive Bedarf an Rechenzentren, getrieben durch Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-

Computing, sowie steigende Investitionen in Mikroelektronik und Pharmaproduktion in

Europa bieten erhebliche Wachstumspotenziale. Die STYR Group verfolgt den ambitionierten

Plan, sich in diesem High-Tech Sektor als Totalunternehmer zu positionieren. Der strategische

Ansatz ist stringent und mir gefällt diese Vision, weshalb ich diesen Weg sowohl mit

Eigenkapital als auch auf informeller Basis mit meinem Know-how unterstütze“, sagt

Trummer, der sich aktuell bei Bitpanda mit der Abteilung Forschung & Entwicklung auf KI

fokussiert.

Der globale Megatrend Digitalisierung wird die Bauwirtschaft inklusive seiner Nebengewerbe

von Grund auf neu ausrichten. Selbst wenn Ziegel und Beton auch in Zukunft Bestand haben,

so wird doch von der Planung bis zur automatisierten Fertigung alles neu gedacht. „In der

Errichtung eines komplexeren Gebäudes wie beispielsweise einem Labor- oder Pharma-

Industriebetrieb steckt enorm viel Technik. Building Information Modelling (BIM) – also der

digitale Zwilling – Robotics oder Internet of things (IoT) stehen exemplarisch für diese

Entwicklungen“, sagt Markus Colle, Geschäftsführer der STYR Group.

Generell haben alle Entwicklungen der Digitalisierung eines gemeinsam: Sie brauchen enorm

viel Ressourcen und digitalen Raum für die Speicherung der Daten. Eine Abfrage in ChatGPT

benötigt beispielsweise die achtfache Energie einer Google Suche. Die forcierte Errichtung

von Infrastruktur wie Rechenzentren, insbesondere in der EU um im Wettbewerb mit den

USA und China nicht den Anschluss zu verlieren, ist daher alternativlos. Wirtschaftsforscher

gehen mittelfristig global von bis zu 1,5 Billionen Dollar Investitionen in diesen Bereich aus.

Für die EU prognostizieren Experten eine jährliche Nachfragesteigerung von rund acht

Prozent.

Anorganisches Wachstum

Die STYR Group realisiert als Generalunternehmen nachhaltige Gebäudetechnik, speziell in

den Bereichen HKLS (Heizung, Kühlung, Lüftung, Sanitär), Elektrotechnik und Facility

Management. Gemäß der Unternehmensstrategie soll sich die Palette des angebotenen

Leistungsspektrums schon bald durch Zukäufe deutlich erweitern. Im kommenden Jahr ist der

Abschluss von zumindest zwei Akquisitionen geplant.

Die Geschwindigkeit soll entsprechend hoch bleiben. „Weitere Zielunternehmen sind bereits

auf dem Radar. Auf unserer Liste stehen ausschließlich lang existierende, erfolgreiche

Unternehmen mit hervorragender Reputation“, sagt Colle, als CEO der STYR Group auch

Mitglied des Investmentausschusses.

„Aktuell gibt es kaum Mitbewerber im DACH-Raum, die alle Gewerke aus einer Hand,

beispielsweise zur Errichtung einer Chipfabrik oder eines Datencenters anbieten“, sagt Colle

und ergänzt: „Wir verfolgen als zukünftiger Totalunternehmer einen ganzheitlichen Ansatz

und schaffen eine konsolidierte Gruppe. Die Leistungen müssen hochqualitativ und mit

großem Eigenanteil erfolgen“, sagt Markus Colle. Vor allem aber gelte es, alle Prozesse aus

Kunden-Perspektive zu betrachten.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liegt in der Integration der zugekauften Unternehmen.

Gegenüber Auftraggebern, also globalen Konzernen aus Technologie, Mikroelektronik oder

Biotechindustrie, soll ein „One-Stop-Shop“ Prinzip implementiert werden.

Betriebswirtschaftlich setzt die STYR Group auf einen spezialisierten „Design-to-Build“

-

Ansatz, woraus im Vergleich zu traditionellen Baufirmen höhere EBIT-Margen auf Basis

umfassenden technischen Know-hows und effizienten Prozessen resultieren. Die

Konzentration auf kleinere und mittlere Projekte im High-Tech Industrieanlagenbau erlaubt

eine flexible und agile Auftragsabwicklung mit höchster Qualität und Arbeitssicherheit.

Personell neu aufgestellt

Die STYR Group ist aus der ehemaligen HMI-Gruppe entstanden und wurde 2023 aus der

Insolvenz übernommen. Das Jahr 2024 stand im Zeichen der organisatorisch, strukturellen

Neuaufstellung und der strategischen Entwicklung. „Wir sind ohne signifikante externe

Verbindlichkeiten, in bestem Einvernehmen mit den Banken und konzentrieren uns voll auf

Akquisitionen von Unternehmen und neuen Projekte“, sagt STYR Group CFO Martin

Holnburger.

Vor allem die personelle Neuaufstellung ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der STYR-

Strategie – laufend werden neue, hoch qualifizierte Mitarbeiter aufgenommen. „Von den

ehemaligen Eigentümern der HMI ist niemand mehr in einer leitenden Funktion. Die STYR

Group ist gesundgeschrumpft und auf Wachstumskurs“, sagt Holnburger.

Eigentümer der STYR Group sind, neben Neo-Gesellschafter Christian Trummer, Stephan

Schaden und Christoph Bauer.